Pünktlich zum Start-Wochenende des Oktoberfestes zeigte die ARD am Sonntag (17. September) einen Krimi-Fall aus München. Für Johanna Wokalek war es eine Premiere als Kommissarin im „Polizeiruf 110“. Die Schauspielerin mimt darin ab sofort die Ermittlerin Cris Blohm, und schon gleich zu Beginn hat sie es mit einem brisanten Mordfall zu tun.
Doch viele „Polizeiruf 110“-Zuschauer können mit der neuen Episode, die den Titel „Little Boxes“ trägt, so gar nichts anfangen und sind zum Teil auf 180. Gleich zu Beginn schreitet sogar die ARD ein.
„Polizeiruf 110“: ARD schreitet ein
Und darum ging es im „Polizeiruf 110“ am Sonntag:
Kommissarin Cris Blohm muss gemeinsam mit ihren Kollegen einen Mord im akademischen Milieu aufklären. Als ein wissenschaftlicher Mitarbeiter für Postcolonial Studies tot aufgefunden wird, müssen sich die Ermittler Blohm und Eden mit der Behauptung auseinandersetzen, dass das Mordopfer ein Vergewaltiger sei und somit seine „gerechte“ Strafe bekommen hätte. Unterstützung erhält Blohm von Kollege Otto Ilkwuakwu (gespielt von Bless Amada).
Dass sich der „Polizeiruf 110“ aus München darüber hinaus über die deutsche Diversity-Debatte lustig macht, schmeckt einigen Zuschauern offenbar gar nicht. Unter dem Teaser-Post der Krimifolge auf Facebook meldet sich sofort das ARD-Team und warnt alle User:
„Liebe Krimi-Fans, wir freuen uns immer, wenn unsere Filme hier in den Kommentaren kritisch begleitet und intensiv diskutiert werden. Trotzdem möchten wir Sie und Euch gerne noch einmal auf unsere Netiquette hinweisen: Rassistische und diffamierende Kommentare haben hier keinen Platz!“
„Polizeiruf 110“: Zuschauer haben klare Meinung
Und dennoch haben viele Zuschauer eine klare Meinung zu der neuen Folge. Bei Facebook und Twitter kommentieren einige:
- „Grausam“
- „Ich fand den Film leider sehr schlecht – zu schade, denn ich bin ein großer Fan von Johanna Wokalek. Für eine Groteske fand ich ihn nicht überzeichnet genug – für einen guten Krimi zu albern. Viele Dialoge waren platt und hölzern, ohne Fluss. Schade.“
- „Ich hasse es, wenn Tatort oder Polizeiruf 110 als Parodie oder so komödiantisch daherkommen. Albern.“
- „Das kann wirklich langsam nicht mehr wahr sein. Habt ihr sie noch alle, ihr Tatort- und Polizeiruf-Macher?“
- „War ganz nett erzählt. War aber kein Krimi. Spannung kam nicht.“
Immerhin: Manche „Polizeiruf 110“-Zuschauer können mit der Handlung sehr wohl etwas anfangen. So schreibt jemand: „Echt lustig, aber schon anspruchsvoll.“ Oder: „So toll. Ich sitze hier und grinse von einem Ohr zum anderen. Was für ein gelungener Polizeiruf!!! Danke dafür.“ Ein weiterer kommentiert: „Wirklich gut. Aktuelle Themen überspitzt dargestellt und echt gute Darsteller/innen.“
Johanna Wokalek beschreibt ihren ersten Fall als Cris Blohm in der eher komödiantischen Folge gegenüber „Prisma“ übrigens so: „Humor finde ich wunderbar. Er ist eine großartige Brücke und ein Türöffner bei der Begegnung von Menschen. Ermittlerin zu sein, ist ein sozialer Beruf, bei dem man vielen Menschen begegnet. Ich möchte gerne eine humorvolle Seite für Cris bewahren.“
Auch spannend:
Am kommenden Sonntag pausiert der „Polizeiruf 110“ erst einmal wieder. Stattdessen zeigt die ARD einen neuen „Tatort“-Fall aus der Schweiz.