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Rente: Mindestens 1.600 Euro! Rentner in Norwegen profitieren so richtig – ein Kommentar

Die Rente in Norwegen beträgt mindestens 1.600 Euro. Dahinter steckt ein kluges System, das sich Deutschland abgucken muss. Ein Kommentar.

Rente
© IMAGO/Martin Wagner

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Mehr als 130.000.000.000 Euro – das ist die Summe, die der norwegische Staatsfonds im ersten Halbjahr 2023 an Wert gewonnen hat. Der Grund für diese 130 Milliarden Euro ist der starke Aktienmarkt. Aktien, da war doch was! FDP-Chef Christian Lindner (44) will die Aktienrente in Deutschland einführen, damit die Rente auch hierzulande für künftige Generationen einigermaßen stabil bleibt.

Von SPD, Grüne und (logisch) der Linkspartei hagelt es dafür regelmäßig Kritik, einige Politiker bezeichnen die FDP-Pläne populistisch als „Casino“ und „Glücksspiel mit unserer Rente“. Völliger Quatsch! Das zeugt von triefender Ahnungslosigkeit über wirtschaftliche Zusammenhängen und dem Funktionieren von Märkten. Für diese Kritiker war es ein gefundenes Fressen, als der Wert des norwegischen Staatsfonds im ersten Halbjahr 2022 wegen des Ukraine-Kriegs und der Inflationsangst absackte.

Rente: In Norwegen gibt es mindestens 1.600 Euro – dank Aktien

Dass er seit seiner Auflegung im Jahr 1996 trotz aller Krisen (Kriege im Balkan, Afghanistan, Irak, Finanz-, Banken- und Eurokrise, Corona-Pandemie, Ukraine-Krieg) rund 580 Milliarden Euro Rendite einfuhr, wird ausgeblendet – und es herrscht wie jetzt ohrenbetäubende Stille nach dem erneuten Wertzuwachs des norwegischen Fonds.

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Im Schnitt liegt in Norwegen die staatlich garantierte Rente bei umgerechnet 1.600 Euro. Weniger Rente kriegt niemand, der 40 Jahre lang Mitglied der Sozialversicherung war. Selbst, wenn man nie gearbeitet hat. Der Staatsfonds fungiert als Versicherung für künftige Generationen, wenn nicht mehr nach Öl gebohrt wird. Verwaltet wird er von der Zentralbank. Investiert wird weltweit in rund 9.200 Unternehmen, darunter in Weltkonzerne wie Apple, Microsoft (beide aus den USA), Samsung (Südkorea) und Nestlé (Schweiz).

Deutschland braucht die Aktienrente – oder gleich einen Staatsfonds

Ja, Norwegen kann es sich wegen hoher staatlicher Einnahmen aus dem Öl- und Gasgeschäft leisten, hat gerade deshalb den Staatsfonds ins Leben gerufen. Deutschland besitzt keine natürlichen Rohstoffe in solchem Ausmaß. Doch das sollte kein Grund sein, nicht auch breit gestreut und in kleinerem Umfang in Aktien zu investieren. Ähnlich wie in Norwegen kann das die von der Regierung unabhängige Bundesbank als Bundesbehörde übernehmen.


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Natürlich sind Börsen im Allgemeinen und Aktien im Speziellen keine Einbahnstraßen. Doch langfristig steigt der Markt immer, im Durchschnitt jährlich zwischen fünf bis sieben Prozent. Und die Rentenlücke in Deutschland ist eklatant – dass wir Ideen und Mut brauchen, um die deftige Lücke für künftige Generationen zu stopfen, ist klar. Dass es aber weltweit Unternehmen gibt, die wir für unseren Alltag (immer) brauchen, ebenfalls.

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Höchste Zeit also für den deutschen Beitragszahler, von den Gewinnen dieser Unternehmen zu profitieren und die eigene karge Rente aufzustocken! Oder um Börsen-Guru André Kostolany zu zitieren: „Kaufen Sie Aktien, nehmen Sie Schlaftabletten und schauen Sie die Papiere nicht an. Nach vielen Jahren werden Sie sehen: Sie sind reich.“