Das hatte sich die Deutsche Post anders vorgestellt! Das Unternehmen wollte bereits im nächsten Jahr die Kosten für das Briefporto erhöhen, stellte dafür im Mai diesen Jahres einen Antrag bei der Bundesnetzagentur.
Die hat dem Vorhaben der Deutschen Post jetzt allerdings einen Riegel vorgeschoben – und damit Tausende Kunden vor höheren Kosten bewahrt.
Deutsche Post darf Briefporto noch nicht erhöhen
Seit etwa eineinhalb Jahren müssen Kunden für den Versand eines normalen Briefes bei der Deutschen Post 85 Cent hinlegen – und geht es nach dem Unternehmen, wären die Kosten im nächsten Jahr weiter gestiegen. So stellte die Deutsche Post im Mai einen Antrag, das Briefporto bereits 2024 erhöhen zu dürfen, obwohl die nächste Erhöhung erst 2025 vorgesehen wäre.
Als Grund für die vorzeitige Erhöhung gab die Deutsche Post gestiegene Kosten für zum Beispiel Energie und Personal an. Doch die Bundesnetzagentur, die als Regulierungsbehörde fungiert, wies den Antrag ab. Laut einer Begründung von Montag (7. August) habe die Deutsche Post die Kostensteigerungen nicht hinreichend nachgewiesen – außerdem erwirtschafte die Post im Briefbereich Gewinne, so Bundesnetzagentur-Chef Klaus Müller.
Deutsche Post: Briefporto erhöht sich alle drei Jahre
Das Porto für Briefsendungen wird in der Regel alle drei Jahre erhöht, zuletzt 2022 um 5 Cent. Die Kosten für einen normalen Brief lagen so zum Beispiel 2012 noch bei nur 55 Cent. Das Unternehmen, das zur DHL gehört und nur national unter dem Namen Deutsche Post agiert, darf die Preise allerdings nicht auf eigene Faust anheben und ist auf die Zustimmung der Bonner Bundesnetzagentur angewiesen.
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Weil die Sendungsmenge der Deutschen Post im digitalen Zeitalter immer mehr schrumpft, steigt der Kostendruck auf Transport und Zustellung kontinuierlich, was die regelmäßigen Preiserhöhungen rechtfertigt. Im Mai 2023 bezeichnete die Deutsche Post eine vorzeitige Erhöhung als „zwingend notwendig“ – doch die Bundesnetzagentur sieht das anders.
Laut Berechnungen der Behörde liegen die Stückkosten für Briefsendungen sogar leicht unter der Prognose von 2021 – die von der Post dargelegten Abweichungen nach oben sind daher nicht nachvollziehbar.