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NRW-Tierheim wird übel beleidigt – der Grund macht sprachlos

Ein Tierheim aus NRW sieht sich immer wieder mit heftiger Kritik konfrontiert. Jetzt reagieren die Tierschützer.

© imago/Sven Simon

Tierheim Berlin: Die Stadt der zurückgelassenen Tiere

Im äußersten Nordosten Berlins steht das Tierheim Berlin. Mit einer Fläche von 16 Hektar Land ist es das größte Tierheim Europas und wirkt wie eine kleine Stadt für zurückgelassene Tiere.

Als wäre ihre Arbeit nicht schon anspruchsvoll genug, sind viele Tierschützer auch noch regelmäßig übelsten Beschimpfungen ausgesetzt. Ein Tierheim aus NRW machte auf die Probleme zuletzt aufmerksam. Die klaren Worte des Tierheims sollen ein Weckruf sein. Ein für alle Mal.

Das Tierheim Aachen teilt auf seiner Facebook-Seite mit, dass die Mitarbeiter regelmäßig von Interessenten oder Haltern beleidigt würden. Der Vorwurf: Das NRW-Tierheim wolle bestimmte Tiere nicht rausgeben. Seien es Halter, die ihre sichergestellten Tiere zurückholen wollen, oder auch nur interessierte Tierheim-Besucher, die ein bestimmtes Tier adoptieren wollen – regelmäßig müssen die Tierschützer die Tiere bei sich behalten. Das kann verschiedene Gründe haben.

NRW-Tierheim schlimm angefeindet

„Erstens: Es handelt sich um ein sichergestelltes Tier durch eine Ordnungsbehörde oder das Veterinäramt“, schreibt das Tierheim Aachen: „In diesen Fällen fungieren wir lediglich als „Verwahrstelle“, d. h. wir versorgen das Tier so lange, bis die entsprechende Behörde das Verfahren abgeschlossen hat. Wenn man uns also vorwirft, wir würden Tiere „einkassieren“ und nicht mehr rausrücken, liegt man komplett daneben. Ansprechpartner in diesem Fall ist immer die jeweilige Behörde, die das Tier entzogen hat. Uns deswegen zu drohen und zu beleidigen, bringt keinen etwas.“


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Doch viel häufiger müssen die Tierschützer sich von Interessenten lautstarke Kritik gefallen lassen, wenn das NRW-Tierheim einer Adoption einen Riegel vorschiebt. „Ein Bild im Internet mag sicherlich dazu verleiten, dass man sich in ein Tier verliebt, führt aber noch lange nicht dazu, dass die Lebensumstände zu den Bedürfnissen des Tieres passen“, teilt das Tierheim mit: „Unser Personal geht mit Interessierten ins Gespräch, erfragt die Lebensumstände, die Haltungsbedingungen, die Intention, ein Tier zu adoptieren, die Pläne mit dem Tier und vieles mehr. Stellt das Personal dann bereits fest, dass es nicht passt, kommt es demnach nicht zu einem Kennenlernen (außer es handelt sich natürlich um Kleinigkeiten, die man beheben kann).“

Unberechtigte Kritik an Tierheimen

Häufig gibt es von Interessenten massive Gegenworte, wenn das Tierheim ihnen nahelegt, das gewünschte Tier nicht zu adoptieren. Dabei haben die Tierschützer stets beste Intentionen. „Wieso auch sollte eine Familie mit einem Kleinkind einen Hund kennenlernen, der Kinder überhaupt nicht ausstehen kann und das Kind verletzen würde?“, fragt das NRW-Tierheim: „Wieso sollte eine Person, die eher der Typ „Couchpotato“ ist, einen energiegeladenen Hund bekommen, der am liebsten die Welt umrunden würde? Wieso sollten wir ein Kaninchen abgeben, das in einem winzigen Käfig gehalten werden soll? Wieso sollte eine Person eine Babykatze kennenlernen, wenn diese nur eine adoptieren möchte, Kitten aber nicht abgegeben werden, wenn keine weitere Katze im Haushalt lebt oder leben wird?“

Jeder Interessent solle sich zunächst sehr selbstkritisch hinterfragen, ob man den Bedürfnissen eines Tieres wirklich gerecht werden kann. Das Aachener Tierheim stellt klar: „Bei uns steht das Tierwohl an erster Stelle. Viel zu oft erleben wir, wie sehr die Tiere bei uns leiden, weil sich Menschen komplett überschätzt haben und eben zuvor nicht mit sich ins Gericht gegangen sind. Sich nicht ausreichend Gedanken gemacht haben.“


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Tierheim aus NRW erhält viel Zuspruch

Das Tierheim aus dem Westen von NRW erhielt viel Zuspruch. So kommentierte eine Freundin des Tierheims: „Die Menschen werden immer egoistischer und verblöden zunehmend. Ich denke, dass ihr da schon gute Menschenkenntnisse habt und die euch anvertrauen Tiere gerne vermittelt – aber nur dann, wenn es passt.“

Eine weitere Facebook-Nutzerin meint: „Ich möchte ein dickes Lob aussprechen. Ich bin froh, dass es Menschen gibt, denen das Wohl des Tieres am Herzen liegt. Danke für die Arbeit, die ihr leistet.“ Und auch die nächste Freundin des Tierheims findet: „Das Wohl eines Tieres steht an erster Stelle, sehr gut geschrieben.“