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Rente: Erschreckende Zahlen – immer mehr Rentner auf Grundsicherung angewiesen

Die Rente reicht bei vielen vorne und hinten nicht aus! Das belegen aktuelle Zahlen des Statistischen Bundesamtes.

Die Rente reicht bei vielen vorne und hinten nicht aus! Das belegen aktuelle Zahlen des Statistischen Bundesamtes.
© IMAGO/Schöning

Renteneintrittsalter: Wann man in Rente gehen kann

Das Renteneintrittsalter regelt, wann man aufhören kann zu arbeiten. Welche Geburtsjahrgänge wirklich ohne Abzüge in die Rente gehen können, erklärt das Video.

Schockierende Zahlen: Immer mehr Rentner sind auf Sozialhilfe angewiesen. Die Altersarmut in Deutschland nimmt weiter zu, und die Situation wird immer bedenklicher. Laut aktuellen Daten des Statistischen Bundesamtes, die dem Evangelischen Pressedienst (epd) vorliegen, sind immer mehr ältere Menschen auf zusätzliche Hilfen angewiesen.

Allein im ersten Quartal haben rund 684.000 Menschen im Rentenalter Grundsicherung bezogen. Das ist ein Anstieg von etwa 25.000 Menschen im Vergleich zum Dezember. Verglichen mit dem Vorjahr ist die Zahl sogar um 90.000 gestiegen. Eine alarmierende Entwicklung!

Rente: Steigende Zahlen sind „alarmierend“

Besonders betroffen von Altersarmut sind Frauen. Aktuell seien sechs von zehn Empfängern der Grundsicherung im Alter weiblich. Die Grundsicherung können ältere Menschen beantragen, wenn ihre Einkünfte nicht ausreichen, um den eigenen Lebensunterhalt zu bestreiten.

Die Deutsche Rentenversicherung empfiehlt Personen im Rentenalter mit einem Einkommen unter 924 Euro, ihre Ansprüche auf Grundsicherung zu prüfen. Seit dem vergangenen Jahr können auch ukrainische Geflüchtete im Rentenalter einen Antrag stellen.

J. Reschke/dpa Infografik Foto: J. Reschke/dpa Infografik

Die Zahlen haben nun auch politische Reaktionen hervorgerufen. Dietmar Bartsch, der Vorsitzende der Linksfraktion im Deutschen Bundestag, bezeichnet die Situation als „alarmierend“. Er machte gegenüber den Funke-Zeitungen deutlich, dass jedes Quartal eine Anzahl von Menschen in die Altersarmut abrutscht, vergleichbar mit der Bevölkerungszahl einer Kreisstadt. Inflation und Krieg würden das besonders antreiben. Neben den ukrainischen Flüchtlingen seien es vor allem die Rentner in Deutschland, die sich die steigenden Preise nicht mehr leisten können und in die Altersarmut abrutschen.

Rente: „Schutzschirm gegen Altersarmut“

Bartsch fordert daher dringend „eine konsequente Anti-Inflationspolitik in Deutschland“. Er setzt sich für Preissenkungen und eine lückenlose Preiskontrolle, insbesondere bei Lebensmitteln und Energie, ein. Zusätzlich fordert er eine einmalige Rentenerhöhung von zehn Prozent als Ausgleich für die Inflation, ein Rentenniveau von 53 Prozent und „eine Mindestrente von 1.200 Euro als Schutzschirm gegen Altersarmut“.

Die Landesarmutskonferenz in Niedersachsen schließt sich den Forderungen an. Ihr Geschäftsführer Klaus-Dieter Gleitze erklärt besorgt: „Altersarmut findet jetzt konkret in der Mitte unserer Gesellschaft statt, mit erschreckender Dynamik.“ Er weist auch darauf hin, dass es eine hohe Dunkelziffer gebe, da viele Menschen aus Scham oder Unwissenheit ihre Ansprüche nicht geltend machen würden.

Auch Gleitze fordert eine armutsfeste Rente, die Einführung einer Bürgerversicherung, eine höhere Beitragsbemessungsgrenze sowie eine Erhöhung der Grundsicherung um 200 Euro. Zusätzlich spricht er sich wie Bartsch dafür aus, die Preise für Lebensmittel zu senken. „Ein erster sozialökologisch sinnvoller Ansatz ist die Streichung der Mehrwertsteuer bei Obst und Gemüse“.


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Die Lage der Rentner in Deutschland ist auch für Ulrich Schneider, Hauptgeschäftsführer des Paritätischen Gesamtverbands, besorgniserregend. „Noch nie mussten mehr Rentner und Rentnerinnen den Gang zum Sozialamt antreten“, so Schneider auf Twitter. Auch er fordert deshalb die Erhöhung der Regelsätze von 502 Euro auf 725 Euro und die Erhöhung des Rentenniveaus. Außerdem solle das Rentensystem zu einer Bürgerrente mit einer echten Mindestrente umgebaut werden, so Schneider.