Große Sorge in NRW nach dem Drogen-Tod eines 13-jährigen Mädchens in Mecklenburg-Vorpommern. Nach Angaben der Polizei ist die Minderjährige in Mecklenburg-Vorpommern am Montag (26. Juni) mutmaßlich nach der Einnahme einer Droge gestorben, die auch in NRW auf dem Vormarsch ist. Dabei handelt es sich um sogenannte „Blue Punisher“-Tabletten.
Wie das Landeskriminalamt (LKA) mitteilte, sind seit 2021 mehrere Tausend dieser Ecstasy-Tabletten in NRW sichergestellt worden. Dabei machten die Ermittler eine gefährliche Entdeckung.
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NRW: Warum die Droge so gefährlich ist
Sie sind klein, blau und haben in der Regel einen lustigen Aufdruck. Doch hinter den unscheinbaren Pillen lauert eine tödliche Gefahr. Neben der 13-Jährigen landeten in dieser Woche noch zwei weitere Jugendliche (14 und 15 Jahre) aus Brandenburg nach dem Konsum der berüchtigten Ecstasy-Pillen auf der Intensivstation. Der Zustand der beiden älteren Mädchen soll sich wieder stabilisiert haben.
Sie alle sind Opfer einer Droge geworden, deren Wirkung nach Angaben der Behörden kaum berechenbar sind. Das Problem: Den Tabletten ist von außen nicht anzusehen, wie stark sie sind. Fest steht jedoch, dass die meisten Ecstasy-Tabletten zuletzt deutlich stärker und deshalb wesentlich gefährlicher geworden sind. Nach LKA-Angaben habe sich der Wirkstoff (MDMA) innerhalb der letzten zehn Jahre durchschnittlich vervierfacht!
Tabletten können „mit dem gleichen Logo aus unterschiedlichen Quellen stammen und völlig unterschiedliche Zusammensetzungen beziehungsweise Wirkungen haben“, warnt auch das Bundeskriminalamt (BKA).
So wirkt die Droge
Ecstasy gilt seit Jahrzehnten in der Partyszene als eine der beliebtesten Drogen. Die Pillen machen in der Regel wach und sorgen für intensive Erlebnisse und Verbundenheit zu anderen Menschen. Viele Partygänger nutzen die Drogen, um stundenlang ausgiebig zu tanzen. Viele bemerken dabei nicht, dass ihr Körper dabei überhitzt und nach und nach dehydrieren – insbesondere, wenn die Tabletten so stark sind wie im Falle der gestorbenen 13-Jährigen.
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Nun wird der Ruf nach mehr Aufklärungsarbeit laut. „Die jüngsten Fälle müssen uns jedoch dazu anhalten, jetzt mehr Kraft und Geld in den Ausbau der Prävention an Schulen zu investieren“, forderte etwa der Drogenbeauftragte der Bundesregierung, Burkhard Blienert (SPD). Und weiter: „Es rettet Leben, wenn Kinder und Jugendliche ganz früh bereits wissen, dass die kleinen knallbunten Pillen höchst gefährlich und sogar tödlich enden können.“