„Alles oder nichts“ – unter diesem Motto startet der FC Schalke 04 in die Vorbereitung auf das letzte Saisonspiel. Nach dem Unentschieden gegen Frankfurt wartet in Leipzig das entscheidende Spiel um die Zukunft des Pottklubs. Schafft die Mannschaft von Thomas Reis doch noch das Wunder? Oder geht es nach nur einem Jahr zurück in Liga Zwei?
Als wäre die Anspannung und der Druck nicht schon groß genug, steht Thomas Reis auch noch vor einer Grundsatz-Entscheidung, die sich massiv auf den Ausgang der Partie in Leipzig auswirken kann. Der Trainer des FC Schalke 04 steckt bei einer Personal-Entscheidung wahrlich in der Zwickmühle.
FC Schalke 04: Auch in Leipzig mit Schwolow?
Es war wohl eine der meist diskutierten Szenen des vergangenen Wochenendes. Nach einer starken Anfangsphase inklusive des frühen Führungstreffers ließ S04-Keeper Alexander Schwolow einen einfachen Schuss von Frankfurts Kamada durchrutschen. Die Führung war dahin und die Verunsicherung plötzlich der gesamten Mannschaft anzumerken. Im Nachgang forderten viele S04-Fans, dass Schwolow im letzten Saisonspiel nicht mehr im Tor stehen solle.
Die Verunsicherung sei zu groß, man merke der Hertha-Leihgabe an, dass es nur darum gehe, bloß keinen Fehler zu machen und irgendwie die 90 Minuten zu überstehen, hieß es in den sozialen Medien beispielsweise. Nach schwierigen Monaten und Jahren ist Schwolow in seinen Aktionen und Entscheidungen zu unentschlossen und verunsichert. Eine echte Stütze für eine ohnehin schon nicht ganz gefestigte Abwehr stellt der 30-Jährige derzeit nicht dar.
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Das bringt seinen Coach in eine schwierige Situation. Nimmt er Schwolow für den angeschlagenen Fährmann raus und rotiert nochmal neu oder schenkt er ihm trotz des Patzers und wenig Selbstbewusstsein dennoch das Vertrauen? Diese Frage wird Thomas Reis unter der Woche mit Sicherheit beschäftigen. Denn Reis muss auch in der Innenverteidigung erneut durchwechseln. Moritz Jenz sah gegen Frankfurt die fünfte Gelbe Karte und wird in Leipzig gesperrt fehlen.
Fährmann angeschlagen ins Tor?
Ob Reis kurz vor Schluss noch einmal ein Wechsel auf der wohl wichtigsten Position vornimmt, hängt auch von der Verfassung Fährmanns ab. Der S04-Routinier ist nach seiner Adduktorenverletzung seit vergangener Woche wieder im Mannschaftstraining und nahm auch schon wieder an Spielformen teil. Dennoch scheint Fährmann noch lange nicht bei hundert Prozent zu sein. Der 34-Jährige konnte bisher noch keine langen Bälle schlagen. Auch härtere Pässe sind noch nicht wieder voll drin.
Für einen Torwart ist das fatal. Einen Torhüter im Tor zu haben, von dem man weiß, dass man ihn in brenzlichen Situation nicht zum Klären anspielen kann, ist auch nicht der Sicherheitsfaktor, den man sich in einem solch bedeutungsvollen Spiel wünscht. Doch vor seiner Verletzung präsentierte Fährmann sich enorm stark und überzeugte mit wichtigen Paraden und Rettungstaten. Dazu ist Fährmann, im Gegensatz zu Schwolow, nicht wirklich verunsichert und strahlt eine gewisse Ruhe im Kasten aus.
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Stellt Reis nun einen hundert Prozent fitten, aber stark verunsicherten Schwolow ins Tor? Oder vertraut auf Fährmann, der zwar mehr Sicherheit geben könnte, aber noch nicht wieder ganz fit ist? So oder so wird man im Nachgang über die letztlich getroffenen Entscheidung von Thomas Reis sprechen. Für eine Leichtsinnsentscheidung oder gar einem Experiment steht für den FC Schalke 04 am kommenden Samstag schlichtweg zu viel auf dem Spiel.