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Steuer: Millionär bringt ZDF-Zuschauer in Rage – „Nach mir die Sintflut“

Muss der Reichtum auf der Welt anders verteilt werden? Vor allem in der Klimakrise stellt sich die Frage, wie schädlich Superreiche für das Klima sind.

Muss der Reichtum auf der Welt anders verteilt werden? Vor allem in der Klimakrise stellt sich die Frage, wie schädlich Superreiche für das Klima sind.
© Screenshot ZDF heute

Gewusst? Diese Kostenpunkte kannst du von der Steuer absetzen

Bis zum 30. Oktober 2021 können die meisten noch ihre Steuererklärung abgeben. Wir zeigen, welche drei kuriosen Abgaben man tatsächlich absetzen kann.

Sie kleben sich nicht nur immer wieder auf Straßen fest, bewerfen Kunstwerke mit Kartoffelbrei, sie beschmieren darüber hinaus auch Luxus-Boutiquen mit Farbe: Die Aktivisten der „Letzten Generation“ wollen Aufmerksamkeit für die Klimakrise schaffen.

„Die Reichen können sich nicht freikaufen“, heißt es zum Beispiel in einem Video der Klimabewegung. Nicht nur Demonstrierende, sondern teilweise auch Superreiche selbst, fordern deshalb: „Tax the rich“. Heißt: „Besteuert die Reichen“. In einem ZDF-Talk diskutierten ein Aktivist der „Letzten Generation“ und ein Millionär über den Klimaschutz.

Steuer: „Katastrophale Konsequenzen für uns alle“

Die Debatte in der Sendung „ZDF heute“ läuft unter dem Titel: „Killen die Reichen das Klima?“. Julien Backhaus, Millionär, Verleger und Autor, reist selbst gerne mit dem Privatjet, ist sich aber sicher: Die Reichen „sind definitiv nicht die Schuldigen“.

Doch wie hoch die individuellen CO2-Emissionen sind, hängt auch davon ab, wie wohlhabend eine Person ist. Laut dem Bericht „Climate Inequality Report“ waren 2019 die reichsten zehn Prozent fast für die Hälfte der Emissionen weltweit verantwortlich. Private Flüge beispielweise zählen zu diesen Klimatreibern. Backhaus sagt dazu: „Ich habe eine Möglichkeit gefunden, sehr schnell und bequem zu reisen, und nutze diese Möglichkeit sehr gerne.“

Hier liest du ein exklusives Interview mit der „Letzten Generation“

Theo Schnarr von der „Letzten Generation“ macht daraufhin nochmals das Anliegen der Proteste deutlich: „Die Erde erhitzt sich immer weiter. Das wird katastrophale Konsequenzen für uns alle haben.“ So müsse man den Weg aus fossilen Energieträgern finden, so schnell wie möglich den Ausstoß von Treibhausgasen und CO2 reduzieren.

„Die ärmeren zwei Drittel unseres Landes haben in den letzten Jahren ihre Emissionen gesenkt, das reichste Drittel hat die Emissionen immer weiter gesteigert“, betont Schnarr mit Blick auf die Verantwortung in der Klimafrage. Denn: „Die Auswirkungen treffen zuerst diejenigen, die nichts dafür können“, so der Aktivist der „Letzten Generation“.

Steuer: „Nach mir die Sintflut, ich hab keine Kinder“

Welchen Beitrag können als Menschen wie Backhaus leisten? „Unternehmer sind gut, Innovationen auf den Weg zu bringen, mutig zu sein, Risiken einzugehen“, betont der Millionär. Elon Musk habe demnach in den letzten Jahren mehr für die Umwelt getan als die „Letzte Generation“. Mit Blick auf andere Superreiche, die in den Klimaschutz investieren würden, betonte er weiter: „Ja, das ist ja auch gut, dass sie das machen, weil sie verstehen davon etwas und interessieren sich dafür. Ich nicht so.“

Kurze Zeit später beantwortete der Verleger eine Zuschauerfrage: „Herr Backhaus, wo und wie kommen Sie Ihrer Verantwortung für die nachfolgenden Generationen und unserer Umwelt nach?“ Die Antwort folgt prompt: „Nach mir die Sintflut. Ich habe keine Kinder.“

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Vor allem diese Aussage des Millionärs sorgt in den Sozialen Netzwerken für reichlich Unverständnis. „Wie man sich mit acht Worten so diskreditieren kann“, schreibt zum Beispiel ein User. Ein anderer: „Geld frisst Hirn“. Oder: „Wenn man langsam an seinem Reichtum erstickt – die Hirn- und Herzzellen scheinen schon gestorben zu sein“.


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Das ZDF-Vide0 wird außerdem zahlreich auf Twitter weitergeteilt, mit der Frage: „Braucht noch irgendwer einen Grund für höhere vermögensbezogene Steuern?“. Ein Journalist schreibt: „Perfekter Werbebotschafter für ne hohe Vermögenssteuer und Luxussteuer auf Privatjets und Yachten.“

Zum Ende der Diskussion ordnet Klimaexperte Felix Creutzig das Gespräch ein: „Alleine werden die Reichen das Klima-Problem nicht lösen können“. Die Klimapolitik müsse alle gleich behandeln. Nur dadurch gebe es auch das gesellschaftliche Vertrauen in die Klimapolitik. „Es stimmt natürlich, dass die Reichen mehr finanzielle Möglichkeit haben in den Klimaschutz zu investieren. Also hier haben die Reichen natürlich auch mehr Verantwortung auch im Handeln“, betonte Creutzig.