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FC Schalke 04: Reis greift zum letzten Mittel – „Müssen Risiko gehen“

Für den FC Schalke 04 steht am Wochenende das mögliche Endspiel um den Klassenerhalt an. Thomas Reis greift dabei wohl zu harten Maßnahmen.

© IMAGO/Jan Huebner

Schalke 04: Die Talfahrt des Traditionsvereins bis in die 2. Liga

Der FC Schalke 04 ist einer der großen Traditionsvereine in Deutschland. In der ewigen Tabelle der Fußball-Bundesliga belegen die Königsblauen Platz sieben. Sieben Mal wurden die „Knappen“ Deutscher Meister, zuletzt 1958.

Der FC Schalke 04 muss bis zum Schluss hart um den Klassenerhalt kämpfen. Am kommenden Samstag (29. April, 18.30 Uhr) steht für Königsblau schon das mögliche Endspiel um den Klassenerhalt an. Angesichts des Restprogrammes von S04 ist ein Sieg gegen Mit-Aufsteiger Werder Bremen nahezu Pflicht, wenn man auch in der nächsten Saison erstklassigen Fußball am Berger Feld sehen möchte.

Damit dies der Fall ist, greift Knappen-Coach Thomas Reis zu harten Maßnahmen. Der Trainer des FC Schalke 04 kündigte an, gewisse Entscheidungen härter und klarere zu beurteilen, als er es zuvor gemacht hat. Ein großer Punkt ist vor allem der Umgang mit den verletzten Spielern.

FC Schalke 04: Alles oder nichts im Saisonendspurt

Viele Experten haben den S04 bereits abgeschrieben. Die restlichen Spiele gegen die Teams von oben seien zu schwer, um die nötigen Punkte für den Klassenerhalt zu sammeln. Nachdem Königsblau am Samstag Werder Bremen empfängt, heißen die weiteren Gegner Mainz, Bayern, Frankfurt und Leipzig. Allesamt Teams von oben. Angesichts dieser Lage möchte und muss der S04 Entscheidungen treffen, die einzig und allein dem großen Ziel, der Klassenerhalt, untergeordnet sind.

Für Reis heißt das auch, dass man in den verbleibenden fünf Spielen mehr wagen müsse. In den vergangenen Wochen hat man stark darauf geachtet, dass man bei angeschlagenen Spieler stets abgewogen hat, wie sinnvoll ein Einsatz tatsächlich sei. Das würde man jetzt etwas überdenken. „Wir wissen, dass wir bei manchen Spielern schon etwas ins Risiko gehen. Aber wir sind auch in der Situation, wo wir bei manchen Spielern auch ins Risiko gehen müssen“, verdeutlichte der 49-Jährige. Man wolle auf keinen Fall Verletzungen in Kauf nehmen. Dennoch müsse man jetzt schauen, alles für den Klassenerhalt zu geben.

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In den vergangenen Wochen schonte man immer wieder Spieler, anstatt sie etwas angeschlagen spielen zu lassen. So fehlten beispielsweise Defensiv-Stabilisator Moritz Jenz oder Standard-Ass Thomas Ouwejan in dem ein oder anderen Spiel. Inwieweit Reis nun tatsächlich ins Risiko geht und möglicherweise Spieler spielen lässt, die nicht ganz bei hundert Prozent sind, bleibt abzuwarten. Doch diese Aussagen zeigen, dass man den Ernst der Lage und die Wichtigkeit der kommenden Spiele definitiv verstanden hat und der Klassenerhalt allem und jedem übergeordnet wird.

Heimspiel als entscheidender Faktor?

Wie schon in den letzten Wochen wird auch das kommende Heimspiel gegen Werder Bremen eine hochemotionale und eine extrem intensive Partie. Dabei kann das Team von Thomas Reis erneut auf die Unterstützung der Fans zählen. Diese feuerten ihre Mannschaft sogar nach dem Lustlos-Auftritt beim 0:4 in Freiburg an und verdeutlichten, dass sie den Weg bis zum Ende mitgehen werden. Dies sei ein ganz großer Faktor, erklärte Reis. „Wir wissen, dass wir in den vergangenen Wochen zu Hause immer bisschen besser funktioniert haben, als auswärts“, so der S04-Coach. „Wir wollen mit den Fans im Rücken die drei Punkte holen“, ergänzte er.


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Auch wenn Reis nach wie vor das Wort „Endspiel“ konsequent meiden möchte, merkt man, dass der Übungsleiter weiß, wie bedeutungsvoll das nächste Spiel wird und welche Maßnahmen man ergreifen muss, um dieses Spiel zu gewinnen und die Hoffnung auf die Liga-Rettung am Leben zu halten. Die Luft im Tabellenkeller wird dünner und die Spiele noch brisanter und emotionaler. Das scheint man auf Schalke verstanden zu haben. Man möchte mit aller Macht und aller Kraft, den viel ersehnten Klassenerhalt schaffen. Dafür greift man am Berger Feld jetzt auch zu den letzten Mitteln, die vorher nicht wirklich denkbar waren.