Ist Günther Jauch undurchschaubar oder doch eher lesbar wie ein offenes Buch? Bei dieser Frage scheiden sich die „Wer wird Millionär?“-Geister. Während die einen den Moderator für seine scheinbar undurchdringliche Mimik feiern, glauben andere einzelne Gesichtsbewegungen durchschaut zu haben.
Nicht ganz so schwer zu durchschauen war Günther Jauch am Montagabend (3. April 2023). Da merkte man dem „Wer wird Millionär?“-Quizmaster nämlich durchaus an, dass ihm seine Kandidatin dezent auf den Geist ging.
„Wer wird Millionär?“: Isabel Neumerkel extrem langsam
So waren die Ratekünste von Isabel Neumerkel von bemerkenswerter Langsamkeit geprägt. Eine Eigenart, mit der sie durchaus kokettierte. „Es wäre natürlich einfacher, wenn etwas gefragt würde, was ich auch weiß“, scherzte die „Wer wird Millionär?“-Kandidatin und trieb Jauch damit regelrecht in die Verzweiflung. Ob die Frage nach Christian Lindner als Grünkohlkönig oder welcher Berg nahezu kegelförmig sei (Auflösung: Der Fudschijama) – ohne Joker und lange Bedenkzeiten ging bei Isabel Neumerkel nichts.
Und Jauch? Der wurde von Minute zu Minute ungeduldiger. So ungeduldig, dass er gar die Einführung einer neuen Regel in Erwägung zog. So schlug der 66-Jährige vor, doch eine Eieruhr einzuführen. Alle dreißig Sekunden sollten dann zehn Prozent der Gewinnsumme verloren gehen. Das würde zu einer richtig „spritzigen Sendung“ führen, mutmaßte der Quizmaster.
Und Isabel Neumerkel? Die ließ sich nicht beirren. Selbst als ihr Jauch den Satz „Das Problem sind Sie im Moment“ an den Kopf warf, überlegt sie weiter. Schließlich hatte sie schon angekündigt, dass sie so schnell nicht gehen wolle. Das ging sogar so weit, dass ihr Günther Jauch bei der Frage, wer denn „The Liechtenstein Tapes“ rausgebracht habe, erklärte, wer denn eigentlich Julien Assange (eine der Antwortmöglichkeiten) sei. Nur via Joker konnte sich Isabel dann für die richtige Antwort „Die fantastischen Vier“ entscheiden.
Kandidatin bringt Günther Jauch an den Rand des Wahnsinns
Sehr zum Leidwesen von Günther Jauch, der für die 64.000-Euro-Frage sogar die Regel einführte, dass sie die Frage beantwortet haben müsse, bevor er sein Glas Wasser geleert habe.
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Auch das wurde schwierig, so schwierig gar, dass Jauch zugab, sie ihm Interesse der Sendung gerne loswerden würde. Und so nahm sich die Autorin ein Herz und stieg aus. 32.000 Euro gab es am Ende für Isabel Neumerkel. Mindestens genauso viele Nerven dürfte Günther Jauch verloren haben.