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„Tagesthemen“-Sprecher schaltet auf Attacke – „Erschreckend“

Ein Kommentar in der ARD-Nachrichtensendung „Tagesthemen“ sorgt für gereizte Stimmung. Was ist nur geschehen?

Tagesthemen
© NDR

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Ein Kommentar darf aufwühlen, er darf provozieren und er darf auch einmal lauter werden. Wie das geht, bewies am Montagabend Werner Eckert in den ARD-„Tagesthemen“. Der Umweltexperte des Südwestrundfunk sprach zum Thema des Klimawandels. Bekanntlich hatte der Weltklimarat (IPCC) seinen neuen umfassenden Lagebericht veröffentlicht. Ob die Politiker diesen jedoch wirklich wahrnehmen, das zweifelt der Mann, dem am Montagabend eine Sprechrolle in den „Tagesthemen“ zuteilwurde, so seine Zweifel.

„Lesen Politiker diesen Bericht eigentlich? Sie wollten doch konkrete Politikberatung vom Weltklimarat. Dafür haben sie ihn gegründet. Was sollen wir tun, um die Klimakrise aufzuhalten?“, fragt Eckert in den ARD-„Tagesthemen“ mit Nachdruck.

„Tagesthemen“-Kommentator legt den Finger in die Wunde

Ja, was? „Schon zum sechsten Mal haben jetzt alle relevanten Wissenschaftler dieser Welt Antworten aufgeschrieben. Die Bilanz ist aber erschreckend“, schaltet der Umweltexperte auf Attacke. „Mehr statt weniger Klimagase in der Atmosphäre. Mehr statt weniger Subventionen, mit denen Kohle, Benzin und Gas künstlich billig gehalten werden. Das Geld wäre viel besser angelegt, wenn es in Klimaschutz ginge“, ist sich Eckert sicher.

„In den Ausbau erneuerbarer Energien und in Klimaanpassung. Steht so nachzulesen in diesem Bericht. Aber immer, wenn es konkret wird, ist der praktischen Politik die Anstrengung zu groß. Bei anderen Krisen, bei Covid oder beim Krieg in der Ukraine war die Reaktion unmittelbar“, so der Umweltexperte. Da hätten Politiker auch mal Dinge durchgesetzt, die „ein bisschen unangenehm“ waren, so Werner Eckert. Und weiter: „Bei der Klimakrise fehlt ihnen die Traute. Einfach endlich mal machen, statt sinnlose Gefechte um E-Fuels und gegen angebliche Heizungsverbote zu führen.“

„Tagesthemen“-Kommentator fordert zum Handeln auf

Die 1,5 Grad, so ist der Experte sicher, könne man eh nicht mehr einhalten. Davon würde die Welt auch nicht unmittelbar untergehen, auf der anderen würde sich aber der Kampf um jedes Zehntelgrad lohnen. Eckert: „Für die kleine Ruhe und Beschaulichkeit jetzt vermasseln wir nämlich den kommenden Generationen die Aussichten. Das verstehe, wer will.“ Bei Twitter kam der Kommentar gut an.


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„Ein Kommentar von Umweltjournalist Werner Eckert in den ‚Tagesthemen‘. Eine Meinung in den ‚Tagesthemen‘ von jemandem, der sich mit dem Thema auskennt. Danke“, heißt es da beispielsweise. Oder: „Einmal ein ehrlicher Klimakommentar in den ‚Tagesthemen‘.“

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