Dann machen die Protestwähler eben ihr Kreuz woanders: Der AfD droht neue Konkurrenz ausgerechnet von rechts! Während seit Wochen über eine neue Wagenknecht-Partei spekuliert wird, die im AfD-Lager fischen könnte, gibt es nun eine aktuelle Umfrage. Demnach hat die AfD eine ganz andere Konkurrenz.
Vor der Bürgerschaftswahl in Bremen zeigt ein frischer Trend, was sich da anbahnt für die selbsternannte Alternative für Deutschland.
AfD-Dämpfer: Wähler denken dran, fremdzugehen
Alle reden von Sahra Wagenknecht: Laut einer Civey-Umfrage für den „Spiegel“ können sich 64 Prozent der AfD-Wähler vorstellen, eine von Wagenknecht angeführte neue Partei zu wählen. Doch die gibt es noch nicht – und wird es vielleicht auch nie geben.
Vor der Bürgerschaftswahl in Bremen am 14. Mai sind es dagegen die „Bürger in Wut“ (BIW), die der AfD Probleme bereiten. Die rechtspopulistische Wählervereinigung existiert bereits seit 2004 und ist besonders in Bremerhaven erfolgreich. Bei der letzten Wahl zur Bremischen Bürgerschaft erreichte BIW 2,4 Prozent. In diesem Jahr könnte es deutlich mehr werden.
AfD spielt in Hansestadt keine Rolle
In einer aktuellen Umfrage des Instituts Wahlkreisprognose liegen die Wutbürger bei 6,5 Prozent. Und die AfD? Die spielt nach aktuellem Stand fast keine Rolle bei dieser Wahl. Die Wahlleitung hat die beiden von der Partei eingereichten konkurrierende Kandidatenlisten zurückgewiesen. Die AfD ist in der Hansestadt tief zerstritten. Daher ist sie nur in Bremerhaven wählbar, wo die Partei lediglich eine Liste einreichte. Am 23. März wird der Landeswahlausschuss über die Beschwerden aus der AfD beraten.
Bleibt es dabei, wird die AfD ihre Fraktionsstärke in der Bremischen Bürgerschaft verlieren. Bisher hat die Partei dort nach der Wahl 2019 fünf Sitze (6,1 Prozent). BIW hatte einen Abgeordneten.
Ansonsten liegt es laut dem Wahlkreisprognose-Trend recht gut aus für die seit Jahrzehnten dort regierende SPD. Sie könnte stärkste Kraft werden und mit den Grünen möglicherweise in einem Zweierbündnis weiterregieren. Bislang gibt es eine rot-grün-rote Koalition in Bremen.
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Im hohen Norden ist wenig zu holen für die AfD
Zuletzt flog die AfD 2022 erstmals wieder aus einem Landesparlament. Bei der Wahl in Schleswig-Holstein kam die AfD nur auf 4,4 Prozent. Sowieso ist der Norden ein schwieriges Pflaster für die Rechtsaußen-Partei. Bei der Bürgerschaftswahl 2020 in Hamburg reichte es nur noch zu 5,3 Prozent (-0,8) und damit ganz knapp für den Wiedereinzug in die Bürgerschaft.