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Schule in NRW: Schlimmer Trend – DIESE Stadt trifft es hart

In NRW und besonders im Ruhrgebiet ist bei vielen Jugendlichen die Sorge groß: Wie geht es nach der Schule weiter? Eine Studie liefert schlimme Zahlen.

Schule in NRW: Schlimme Entwicklung - viele Schulabgänger ohne Abschluss.
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Bald beginnt der Frühling – eigentlich eine schöne Jahreszeit. Doch für Tausende Jugendliche ist es Jahr für Jahr eine Zeit der Sorgen und der Ungewissheit. Denn nicht nur der Winter geht zu Ende, sondern so langsam auch das Schuljahr – und für viele sogar die Schulzeit insgesamt. Wie geht es danach weiter? Eine Frage, die sich viele Schülerinnen und Schüler aktuell stellen.

Die Sorgen sind nicht unbegründet. Denn jedes Jahr beenden Tausende Jugendliche in Nordrhein-Westfalen (NRW) ihre Schulzeit, ohne zumindest einen Hauptschulabschluss erworben zu haben. 2021 waren es fast 9700 junge Menschen, das entspricht einem Anteil von 5,9 Prozent. Im Klartext: Sechs von hundert Schülern fehlt genau das, was für den weiteren beruflichen Lebensweg am allerwichtigsten ist: ein Schulabschluss.

Schule in NRW: Bildungswesen schwächelt besonders in dieser Stadt

NRW liegt mit dieser Quote leicht unter dem bundesweiten Schnitt (6,2 Prozent), wie aus einer Studie des Bildungsforschers Klaus Klemm im Auftrag der Bertelsmann-Stiftung hervorgeht, die am Montag (6.3.2023) veröffentlicht wurde. Doch innerhalb Nordrhein-Westfalens gibt es deutliche Unterschiede.

Eine Großstadt im Ruhrgebiet ist besonders schlimm betroffen. Die Spanne bei den Schulabgängern ohne Abschluss reicht nämlich bei den Städten von 2,8 Prozent in Bottrop bis sage und schreibe 9,6 Prozent in der Revier-Metropole Gelsenkirchen. Dort schwächelt also nicht nur Fußball-Bundesligist Schalke 04, sondern auch das Bildungswesen. Jeder zehnte Jugendliche verlässt die Schule ohne Abschluss. Eine alarmierende Entwicklung. Bei den Landkreisen reicht die Spanne von 3,4 Prozent (Kreis Warendorf) bis 8,3 Prozent (Kreis Olpe).

Schule in NRW: Können uns das „angesichts des Fachkräftemangels nicht leisten“

„Unsere Gesellschaft kann es sich angesichts des wachsenden Fachkräftemangels nicht leisten, diese Personen durchs Raster fallen zu lassen“, wird Bildungsforscher Klaus Klemm zitiert. Laut der bundesweiten Erhebung verlassen Jungen häufiger als Mädchen und ausländische Jugendliche häufiger als deutsche die Schule ohne Abschluss.

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Durchschnittlich 5,9 Prozent ohne Abschluss – kein guter Wert für NRW. Aber es geht in Deutschland noch schlechter: Am höchsten liegt die Quote mit 10,0 Prozent in Bremen. Es gibt allerdings auch Bundesländer, die positiver abschneiden: Baden-Württemberg (5,8 Prozent), Hessen (5,3) und Bayern (5,1) standen im Jahr 2021 besser da als in NRW.


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In NRW wiederum sind die 5,9 Prozent nichts Unübliches. Ähnlich der deutschlandweiten Entwicklung blieb die Quote auch im bevölkerungsreichsten Bundesland in den vergangenen Jahren recht konstant. In NRW betrug sie zwischen 2011 und 2021 stets 5,6 bis 6,5 Prozent.