Nico Hülkenberg steht kurz vor seinem Formel-1-Comeback bei Haas. Nachdem der Deutsche in den vergangenen drei Jahren als Ersatzpilot fungierte und bei insgesamt vier Grands Prix zum Einsatz kam, feiert er in Bahrain endgültig seine Rückkehr. Hülkenberg beerbt Mick Schumacher und wird neuer Teamkollege von Kevin Magnussen bei dem US-amerikanischen Rennstall.
Vor dem ersten Formel-1-Rennen der Saison äußerst sich Ex-Formel-1-Pilot und TV-Experte Timo Glock über Hülkenbergs erste Saison bei Haas und gibt eine bittere Prognose für den deutschen Rennfahrer.
Formel 1: Haas setzt auf Erfahrung
Als Nico Hülkenberg als neuer Haas-Pilot verkündet wurde und so das Aus von Mick Schumacher feststand, haben sich einige Experten gefragt, was Teamchef Günther Steiner mit diesem Schritt veranlassen möchte. Hülkenberg hatte zuvor in drei Jahren lediglich vier Grand-Prix-Einsätze als Ersatzfahrer. Auch wenn die Saison von Mick Schumacher recht inkonstant war und der junge Deutsche auch ein paar Rennen in den Sand setzte, zeigte Schumacher immer wieder, dass er über ein großes Potential verfügt. Nun ersetzt ihn also sein 35-jähriger Landsmann. Ein Schritt, von dem nicht jeder überzeugt ist. „Um das Team weiterzubringen, sodass wir anschließen können an das, was wir 2018 gemacht haben, haben wir entschlossen, wieder einen erfahrenen Fahrer zu bringen“, erklärt Teamchef Steiner.
+++ Formel 1: Jetzt ist es offiziell! Deutsche Nachwuchshoffnung ergattert Startplatz +++
Der ehemalige Formel-1-Pilot Timo Glock glaubt, dass Nico Hülkenberg zu Beginn eine gewisse Eingewöhnungszeit braucht. „Die Frage ist: Wie gut ist das Paket? Wie gut passt das Auto auf seinen Fahrstil?“, blickt Glock voraus. „Das ist das Thema, das man ein bisschen abwarten muss. Mit Kevin Magnussen hat er einen schweren Teamkollegen, den es zu schlagen gilt. Aber ich glaube, er hat weiterhin das Potential. Jetzt müssen wir ihm mal die Zeit geben, sich einzugewöhnen“, ergänzte der 40-Jährige.
Zu Beginn der letzten Saison zeigte das Haas-F1-Team gute Ergebnisse. Vor allem in den Qualifikationen konnte man immer wieder im vorderen Mittelfeld mitfahren. Im Vergleich zum Vorjahr verbesserte sich Haas deutlich. 2021 standen am Ende der Saison null Punkte auf dem Konto, im vergangenen Jahr waren es 37. Dazu gelang Magnussen beim großen Preis von Brasilien die Pole Position. Immer wieder konnte Haas kleinere Erfolge feiern, auch wenn es am Ende der Saison wieder ein Platz im hinteren Mittelfeld wurde.
„Müssen die ersten Rennen abwarten“
Im kommenden Jahr wird der Rennkalender erstmals aus 23 Rennen bestehen. Noch nie gab es so viele Rennen in einer Formel 1-Saison. Für Glock sei es ein entscheidender Faktor, wie Hülkenberg mit der Länge und der Intensität der Saison klarkommt über ein komplettes Jahr hinweg, 23 Rennen lang konstante Leistungen abzuliefern, sei nicht so einfach, betont Glock. „Ich glaube schon, dass er weiterhin sehr schnell Autofahren kann. Aber man muss mal abwarten, wie die ersten Rennen ablaufen.“ Auch Hülkenberg selbst ruft für sein Comeback-Jahr kein fixes Ziel aus. „Für mich wird es mit Sicherheit eine Phase geben, wo ich mich eingewöhnen muss. Es ist ein neues Team, ein neues Auto“, erklärte der Deutsche.
Mehr News zur Formel 1:
Für Hülkenberg sei es wichtig, dass er jedes Rennen „alles rausgequetscht und nichts auf der Strecke liegen lassen“ habe. Der 35-Jährige ist sicherlich einer der spannendsten Personalien der kommenden Saison. Besonders spannend zu sehen wird sein, wie Hülkenberg mit Teamkollege Magnussen und Teamchef Steiner zurechtkommen wird. Funktioniert das Trio mit einem soliden Auto, könnte es durchaus das ein oder andere Überraschungsergebnis geben.