Ein Jahr ist es her, dass der Großbrand in Essen wütete. Mitten in der Grünen Mitte brach Ende Februar 2022 ein verheerendes Feuer in einem Wohnkomplex aus. Das komplette Gebäude wurde dabei zerstört, 39 Wohnungen waren nicht mehr bewohnbar und über 120 Bewohner verloren ihr Zuhause. Hier ein Rückblick.
Auch jetzt ist noch nicht klar, was genau in jener verhängnisvollen Nacht geschah und den Brand auslöste. Dafür herrscht nun Klarheit darüber, was mit der Ruine im Westviertel von Essen passieren soll.
Essen: Vivawest verrät Pläne – „Wird dauern“
Knapp ein Jahr nach dem Großbrand hat sich der Eigentümer Vivawest dazu entschlossen, das Gebäude doch nicht abzureißen. „Gutachter haben festgestellt, dass eine Sanierung möglich ist“, so Unternehmenschef Uwe Eichner. „Das hatte ich mit den Bildern vom Brand im Kopf ausgeschlossen. Ich war der Überzeugung, dass es zum Abriss kommen wird.“ Er geht davon aus, dass viele ehemalige Mieter wieder in ihre Wohnungen zurückziehen wollen würden.
Die Bewohner kommen aktuell in Ausweichquartieren unter. Einen genauen Zeitrahmen für die Rückkehr kann er aber noch nicht nennen. „Das Ausschreibungs- und Genehmigungsverfahren wird dauern. Ich will das in Ruhe machen“, verrät er im WAZ-Podcast „Die Wirtschaftsreporter“. „Denn nachher wohnen Menschen da, die müssen sicher sein.“
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Brandursache immer noch ungeklärt
Wie das Feuer am 21. Februar 2022 ausbrechen konnte, ist bis heute nicht abschließend geklärt. Innerhalb von wenigen Minuten stand das komplette Gebäude in Flammen. Wie durch ein Wunder wurde keiner der über 120 Bewohner in dem Flammenmeer eingeschlossen.
„Es gibt Spekulationen und Hinweise, dass es vermeintlich durch einen Zigarettenstummel auf einem Balkon passiert ist. Nachweislich sind Ursachen im Nachhinein nicht feststellbar“, bedauert Eichner. „Abschließende Erkenntnisse wird man wahrscheinlich nicht erhalten.“
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Ein Wust an Gutachten befindet sich aktuell in der Hand der Staatsanwaltschaft in Essen. „Da diese jedoch sehr komplex sind, wird das weitere Vorgehen derzeit geprüft“, gibt Staatsanwältin Sarah-Kristina Erl den Zwischenstand durch. Ob es überhaupt zu einer Anklage kommen könnte, steht derzeit noch in den Sternen.