Lena Falkenhagen ist nicht gut auf Amazon zu sprechen. Wer bei dem Online-Versandhändler eines ihrer E-Books kauft, kann es innerhalb von 14 Tagen problemlos zurückgeben. Ein Maus-Klick reicht, fertig! Das Geld wird schnell und unbürokratisch zurückerstattet.
Gegen diese Praxis mehrt sich jedoch Widerstand, berichtet der „Spiegel“. Lena Falkenhagen ist Autorin und Bundesvorsitzende des zu Ver.di gehörenden Verbandes deutscher Schriftstellerinnen und Schriftsteller. Sie kritisiert, Amazon lade seine Kunden geradezu ein, E-Books von Anfang bis Ende durchzulesen und wieder zurückzugeben. Nicht, ohne sich den vollen Preis zurückerstatten zu lassen.
Amazon: E-Books hören und zurückgeben?
Abzocke auf Kosten der Schriftsteller? Amazon will das so nicht stehenlassen. Zwar räumt der Versandhändler ein, dass Kunden E-Books innerhalb von 14 Tagen zurückgeben können, „unabhängig von der Länge des Buchs“.
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Die Rückgabequoten seien aber „konstant niedrig“. Ein Missbrauch dieser liberalen Praxis werde außerdem überwacht. Wie, das lässt Amazon offen. Die Beschwerde von Lena Falkenhagen ist offenbar aber kein Einzelfall.
E-Books-Rückgabe bei Amazon nur nach Gespräch
Denn künftig will Amazon die E-Books nur noch dann zurücknehmen, wenn maximal zehn Prozent davon gelesen wurden. Hat ein Kunde dieses Limit überschritten, muss er einen Kundenberater kontaktieren, der den Fall prüft.
So ist es in den USA schon heute üblich. Wann diese neue Richtlinie auch hierzulande in Kraft tritt, ist noch offen. Und ob sie das Problem löst, ist fraglich. Schließlich will der Versandhändler seine Kunden nicht verprellen. Die Zahl der zurückgegebenen E-Books dürfte aber sinken. Denn welcher Leser hat schon Lust, sich mit einem Kundenberater darüber zu streiten, warum ein E-Book so schlecht ist, dass er sein Geld zurück haben möchte?