In Essen liegen immer noch zahlreiche Blindgänger aus dem Zweiten Weltkrieg unter der Erde. Und je länger sie dort liegen, desto gefährlicher werden sie…
Immer wieder werden sie bei Bauarbeiten in Essen gefunden: Blindgänger. Oft wird dann evakuiert, Menschen müssen aus ihren Häusern, Straßen werden gesperrt. Dann wird die Bombe entweder entschärft oder kontrolliert gesprengt.
Essen: Rost birgt große Gefahr
Je länger ein Blindgänger unter der Erde liegt, desto gefährlicher wird es. Das liegt vor allem an dem Rost, der sich mit der Zeit dort bildet. „Korrosion kann bei Kampfmitteln zu einer Gefahrenerhöhung führen. Gleiches gilt für andere stoffliche Veränderungen der Explosivstoffe und Alterungsprozesse der verwendeten Materialien“, heißt es von einem Experten des Kampfmittelbeseitigungsdienst Düsseldorf auf Nachfrage von DER WESTEN.
Metalle können korrodieren beziehungsweise rosten, wenn sie Wasser und/oder Sauerstoff ausgesetzt sind. Metallatome reagieren durch Elektronenabgabe zu Metall-Ionen, die in die wässrige Lösung übergehen, sodass sich das Metall langsam auflöst. „Bei jedem Fund muss der Fachkundige der Bezirksregierung bewerten, ob der Zustand des Kampfmittels und im Besonderen der Zustand des Zünders einen Transport zulassen oder ob das Kampfmittel entschärft, beziehungsweise gesprengt werden muss“, heißt es von dem Experten.
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Essen: So reagierst du bei einem Bomben-Fund richtig
Bei Aufschlagzündern könne es sein, dass der Zünder defekt oder deformiert ist und nicht sicher entfernt werden könne. Handele es sich um eine Bombe mit einem amerikanischen Langzeitzünder, würde diese in jedem Fall gesprengt werden.
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Doch was ist zu tun, wenn du selbst mal eine Bombe findest? Unter keinen Umständen solltest du den Gegenstand berühren! Deinen Fund solltest du der örtlichen Ordnungsbehörde (Kommune) oder Polizei telefonisch melden. Bleibe in sicherer Entfernung zur Fundstelle und stelle möglichst bis zum Eintreffen der Einsatzkräfte sicher, dass keine anderen Personen in die Nähe des Gegenstands kommen.