Wann hat das Warten auf das 49-Euro-Ticket endlich ein Ende? Das fragen sich viele Bahnreisende schon eine ganze Weile. Sie hätten den Nachfolger für das 9-Euro-Ticket lieber früher als später.
Eigentlich war das 49-Euro-Ticket bisher für das Frühjahr 2023 angekündigt. Doch könnte sich dieser Termin noch weiter nach hinten verschieben.
Wann kommt endlich das 49-Euro-Ticket?
Das Deutschlandticket verspätet sich weiterhin. Selbst der 1. Mai 2023 rückt nun in eine unrealistische Ferne. Dabei hatte Bundesverkehrsminister Volker Wissing (FDP) zuletzt noch angekündigt, bis spätestens zu diesem Zeitpunkt das 49-Euro-Ticket zu liefern. Doch das wird offenbar wieder nichts.
Schon jetzt sei der Start kaum möglich, so die Mobilitätssenatorin von Bremen, Maike Schaefer (Grüne). Sie sieht die Schuld bei Wissing, denn er würde die „Umsetzung blockieren“. Ebenso argumentiert der Baden-Württembergische Verkehrsminister Winfried Hermann gegenüber der „Süddeutschen Zeitung“. Warum der „Bundesverkehrsminister mit den Vorbereitungen nicht vorankommt“ und die Einführung zum Jahreswechsel nicht wie geplant stattgefunden habe, stellt ihn vor ein Rätsel.
Deutschlandticket: Krach zwischen Minister und Ländern eskaliert
Beim Bund und Ländertreffen am Freitag, den 20. Januar, hat es dann erneut Ärger gegeben. Neue Themen wie Mitnahmeregeln von Kindern und Papiertickets für ältere Bürger kamen auf den Tisch. Entscheidungen wurden dafür weniger getroffen.
Und dann ist da auch noch das Thema der Finanzierung, der Beteiligung des Bundes und Wissings Weigerung, Arbeitgebern Rabatte anzubieten. Bei den zahlreichen Streitthemen gibt es noch nicht einmal einen ersten Entwurf. Und den müsste Wissing noch im Januar vorlegen, damit Gesetzesänderungen und Diskussionen noch rechtzeitig stattfinden können. Schließlich sollen die Tickets schon ab dem 3. April in den Verkauf gehen.
49-Euro-Ticket treibt Keil zwischen Länder
Und auch die Länder untereinander sind nicht einer Meinung. Hamburg, Berlin und Brandenburg beispielsweise wollen sich nicht an den Marketingkosten beteiligen. Die lägen pro Land bei mehreren Hunderttausend Euro. Bayern will hingegen das Upgrade für Studenten nicht auf den Weg bringen, die so für 20 Euro mehr mit ihrem Semesterticket auch durch ganz Deutschland fahren könnten. Dafür stellt Ministerpräsident Markus Söder (CSU) in Aussicht, diese Zuzahlung über das Land zu regeln, sodass Studenten gar nichts zuzahlen müssten.
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Anstatt sich zu entzweien, müssten sich die Länder aber langsam mal einig werden, ermahnt SPD-Fraktionsvize Detlef Müller. „Wir müssen bei den verkehrspolitischen Vorhaben schneller in die Umsetzung kommen, wenn wir unsere klimapolitischen Zielsetzungen erreichen wollen.“ Das dürfte allerdings schwierig werden, so lange Wissings Ministerium weiterhin die Verantwortung auf die Länder abschiebe, wie die „Süddeutsche Zeitung“ berichtet.