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Castrop-Rauxel: Nach Anti-Terror-Einsatz – jetzt kommen beängstigende Details ans Licht

In Castrop-Rauxel sind Anfang des Jahres zwei Terror-Verdächtige festgenommen worden. Jetzt kommen neue Details über den Einsatz ans Licht.

Castrop-Rauxel Anti-Terror-Einsatz
© Bernd Thissen/dpa

Verbrechen in NRW

So viel Arbeit hat die Polizei wirklich

Der Anti-Terror-Einsatz gegen einen Iraner (32) aus Castrop Rauxel hat in der vergangenen Woche hohe Wellen geschlagen. Der 32-Jährige steht im Verdacht, einen Terror-Anschlag mit Giftgas geplant zu haben. Jetzt sind neue Details durchgesickert.

Sie deuten darauf hin, dass der Zugriff in Castrop-Rauxel womöglich erst viel zu spät erfolgt sein könnte. Ist das Ruhrgebiet nur durch Glück einem Anschlag entgangen?

Castrop-Rauxel: Anschlag schon Silvester geplant

Denn offenbar hatten der Terror-Verdächtige und sein Bruder einen Anschlag bereits für den Silvesterabend geplant. Dem Bundeskriminalamt (BKA) sei mitgeteilt worden, dass ein Telegram-Nutzer in Deutschland „einen terroristischen Anschlag im Auftrag des sogenannten IS am Silvesterabend 2022“ plane. Diese Warnung habe das BKA bereits am 30. Dezember erhalten, heißt es in einem am Montag (16. Januar) veröffentlichten Bericht des NRW-Justizministeriums an den Rechtsausschuss des Düsseldorfer Landtags.

Unklar war jedoch zu diesem Zeitpunkt, wo in Deutschland der mutmaßliche Terrorverdächtige sitzt. Erst am 6. Januar erhielt das BKA die IP-Adresse, die zu dem Telegram-Account des 32-Jährigen nach Castrop-Rauxel führte. Einen Tag später erfolgte der Zugriff. Um ein Haar wäre alles zu spät gewesen.

Doch giftige Substanzen in Castrop-Rauxel gefunden

Aus dem Bericht geht nämlich weiter hervor, dass sich die Verdächtigen via Telegram erst darüber austauschten, dass noch Eisenpulver für den geplanten Giftgas-Anschlag fehle. Doch am 7. Januar habe der 32-Jährige geschrieben, dass er inzwischen etwas bekommen habe. Einem Anschlag mit Rizin oder Cyanid könnte deshalb nichts mehr im Wege gestanden haben. In der Nacht darauf kam es zur Razzia.


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Die ARD hat nun aus Sicherheitskreisen erfahren, dass bei der Razzia nun doch Substanzen gefunden wurden, die zur Herstellung von Giftstoffen benötigt werden. Nach der ersten Durchsuchung hatten die Ermittler nur Datenträger sichergestellt.

Welche Substanzen die Ermittler genau gefunden habe, wollte die Staatsanwaltschaft aus ermittlungstaktischen Gründen nicht preisgeben. Seit dem Zugriff sitzen die Tatverdächtigen in Untersuchungshaft. Die Staatsanwaltschaft wirft ihnen vor, gemeinsam geplant zu haben, „eine unbestimmte Anzahl von Menschen durch den Einsatz von Giftstoffen zu töten“. (mit dpa)