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Essen: Professorin reist über 500 Kilometer, um für Lützerath zu kämpfen – „Einzige Waffe“

In Essen protestieren Klima-Aktivisten gegen den Abriss von Lützerath durch RWE. Mit dabei ist auch eine Professorin.

© Charmaine Fischer / DER WESTEN

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„Lützi bleibt!“, steht mit bunter Kreide vor dem Eingang der RWE-Zentrale in Essen-Nordviertel geschrieben. Hier protestieren Freitagmorgen (13. Januar) rund 30 Aktivisten gegen den Abriss von Lützerath. Eine von ihnen ist Professorin Barbara Schramkowski aus Freiburg.

Mit Fahrradschlössern um den Hals haben sich drei Aktivisten an ein Eisentor gekettet, versperren so die Zufahrt zum RWE-Gelände in Essen. Bei Kälte und Wind harren sie auf Iso-Matten auf dem Asphalt aus. Einige andere Aktivisten stehen ringsherum, andere wiederum sitzen auf Deko-Steinen.

Essen: Polizisten verwarnen Aktivisten

„Gebt unseren Kindern die Chance auf eine lebenswerte Zukunft“, schreit eine Aktivistin in ihr Megafon. Die Aktivsten halten Plakate mit der Aufschrift „Moratorium Lützerath“ oder „Fossilfrei“ hoch. Ihnen gegenüber steht eine Schar Polizisten. „Geht mal lieber arbeiten“, brüllt ein Mann aus einem vorbeifahrenden Kastenwagen herüber.

Seit 7 Uhr morgens sind die Aktivisten dort. Gegen 11.30 Uhr rückt die Feuerwehr an – wohl, um sich bereit zu machen, die Klima-Aktivisten von ihren Fahrradschlössern zu befreien. Die Polizei spricht währenddessen die dritte Warnung aus. Die Aktivisten sollen den Platz räumen. Doch sie bleiben.

Essen: Körper als Waffe

„Ich bin extra aus Freiburg gekommen, weil ich glaube, dass dies ein wichtiger Kipppunkt werden muss, wenn wir uns ansehen, was passieren würde, wenn die ganzen Kohlenflöze unter Lützerath noch abgebaggert und verbrannt werden“, erzählt Schramkowski. Die Professorin für Soziale Arbeit an einer Hochschule in Badem-Württemberg nahm für den RWE-Protest 500 Kilometer Anfahrtsweg auf sich. Sie kommt aus Freiburg.

In Essen protestieren Klima-Aktivisten gegen den Abriss von Lützerath durch RWE. Foto: Charmaine Fischer / DER WESTEN

Aber das ist es ihr wert. Als „ungerecht und unfair“ bezeichnet die Professorin das, was RWE mit Lützerath macht. „Der einzige Schritt ist zu sagen: Ich setzte mich mit meinem Körper dem ganzen entgegen und das ist ja auch die einzige Waffe, neben Sekundenkleber und Schlössern, die die Aktivsten wirklich haben.“


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Und wie geht ihr Arbeitgeber mit ihrem starken Engagement für den Klimaschutz um? „Die Leitung meiner Hochschule interessiert sich dafür jetzt nicht unbedingt“, sagt Schramkowski. „Ich mache das hier als Privatperson und bin damit noch nicht konfrontiert worden.“ Und auch ihre Studenten reden da nicht großartig viel drüber. „Ich würde mir eher wünschen, dass sich mehr dafür interessieren und sich auf der Seite der Klima-Bewegung stellen.“