Silvester steht vor der Tür. Erstmals seit drei Jahren ist der Verkauf von Feuerwerk wieder erlaubt. Zum Verkaufsstart am Donnerstag (29. Dezember) haben sich die Leute in NRW deshalb kräftig eingedeckt. Vor einigen Supermärkten und Discountern bildeten sich schon in den Morgenstunden lange Schlangen.
So sah es in der Vergangenheit auch beim Werksverkauf bei Europas größtem Feuerwerks-Hersteller „Weco“ in Eitorf (NRW) aus. Pyro-Fans campierten hier früher sogar in der Nacht, um als erste an die begehrten Raketen und Batterien zum Werkspreis zu kommen. Doch vor Silvester 2022 erlebten viele eine herbe Enttäuschung.
Silvester in NRW: Bittere Pille für Feuerwerks-Fans
„Damit sich keiner von euch unnötig auf den Weg macht: Es gibt keinen Werksverkauf an keinem unserer Standorte!“, teilte das Unternehmen am am Tag vor dem Verkaufsstart über Facebook mit. Für viele kam das überraschend, nachdem „Weco“ das Verkaufsverbot während der Corona-Pandemie scharf kritisiert hatte und die Branche am Rand des Ruins stand. „Unser Unternehmen hat ums Überleben gekämpft, ich hatte viele schlaflose Nächte“, sagte „Weco“-Chef Thomas Schreiber kürzlich dem „Handelsblatt“.
Da könnten die Umsätze vor Silvester 2022 doch eigentlich gut gebraucht werden. Doch der Überlebenskampf hatte Spuren hinterlassen. Nach Angaben des Unternehmens seien nur noch 60 Prozent der Mitarbeiter übrig geblieben. Aus logistischen Gründen könne ein Werksverkauf wie gewohnt in diesem Jahr nicht stattfinden. Das Unternehmen setzte deshalb auf eine Alternative.
Überraschung statt Werksverkauf vor Silvester in NRW
So konnten Feuerwerks-Freunde am Mittwoch Überraschungspakete über den Online-Shop bestellen und dann vor Ort abholen. „Nur wer online welche gekauft hat, kann seine Pakete mit den übermittelten Unterlagen an der genannten Adresse und im gebuchten Zeitfenster abholen!“
50 Euro kosteten die Pakete und sorgten unter Feuerwerks-Fans für Furore. „Habe ja mit vielem gerechnet. Aber was wir bekommen haben in drei Paketen. Unglaublich. Hammer, Hammer, Hammer“, kann einer sein Glück kaum fassen. Andere wollten sich nicht auf die Überraschung einlassen: „Wir kaufen woanders, wo wir unseres auch noch selber aussuchen dürfen.“
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Wieder andere ließen ihrer Enttäuschung freien Lauf: „Richtig mies. Habe gar nicht mitbekommen, dass man es vorab reservieren musste“, berichtet ein enttäuschter Kunde, der leer ausgegangen ist. „Also die Meldung kam wirklich viel zu spät“, meckert der nächste. Andere wiesen darauf hin, dass die Firma bereits im November darauf aufmerksam gemacht hatte. Ein Trostpflaster für alle, die leer ausgegangen sind: Das Unternehmen vertreibt seine Produkte auch bei lokalen Discountern und Supermärkten.