Das Wetter in NRW ist in diesem Jahr extrem. Den milden Herbst mit Temperaturen bis 25 Grad Ende Oktober haben wir noch alle vor Augen. Auch der Sommer war überdurchschnittlich warm – und vor allem sehr trocken.
Dieses Dürre-Phänomen hat nun spürbare Konsequenzen. Und die sind extrem alarmierend. Vor allem, weil das Wetter in NRW weiterhin nicht mitspielt.
Wetter in NRW: Dürre mit üblen Auswirkungen
Der trockene Hitzesommer hat in diesem Jahr für extrem niedrige Grundwasserstände gesorgt. Zwar hatte der Herbst wieder etwas mehr Regen gebracht. Doch auch in den letzten Wochen ist es vergleichsweise viel zu trocken. Und das hat Auswirkungen auf unser Ökosystem, wie die ersten Baumschutzberichte 2022 zeigen. Denn neben Borkenbefall und Sturmschäden leiden die Wälder auch unter dem niedrigen Wasserpegel massiv.
So gelten beispielsweise in Berlin nur noch vier Prozent aller Bäume als frei von Schäden. 40 Prozent der Bäume seien deutlich beschädigt (+6 Prozentpunkte im Vergleich zu 2021). Sie haben mehr als ein Viertel ihrer Nadeln oder Blätter verloren und/oder ihre Baumkrone ist vergilbt. Auch in Hessen ist der Anteil der schwer beschädigten Bäume gestiegen. Von 26 auf 28 Prozent. In Sachsen liegt der Wert bei 27 Prozent. Auch in NRW werden die Zahlen aktuell erhoben.
Wetter in NRW macht Experten Sorge
„Besonders gespannt sind wir in diesem Jahr auf die Ergebnisse zum Zustand der Buche“, berichtet Dr. Bertram Leder. Laut dem Leiter des Zentrums Wald und Holzwirtschaft von Wald und Holz NRW habe der Charakterbaum lange als widerstandsfähig gegenüber den Einflüssen des Klimawandels gegolten. Doch während der Anteil gesunder Buchen 1984 noch bei 62 Prozent gelegen habe, seien in den letzten Jahren nur noch 22 Prozent der Buchen gesund. Das Fazit: „Auch die Buche leidet unter der zunehmenden Trockenheit und Hitze. Die Auswirkungen des Klimawandels schwächen unsere Buchen-Ökosysteme“, so Bertram Leder.
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Auch Andreas Wiebe blickt mit Sorge auf die Lage. „Unsere Wälder haben als Kohlenstoffspeicher eine wichtige Aufgabe im Kampf gegen den Klimawandel“, so der Leiter Wald und Holz NRW. Gleichzeitig zeige die Waldzustandserhebung, dass die Wälder zunehmend in Mitleidenschaft gezogen werden. „Eine Herkulesaufgabe für die nächsten Jahrzehnte für die wir zusätzliches gutes und forstlich ausgebildetes Fachpersonal brauchen“, fordert Wiebe. Fachleute sind sich einig, dass die heimischen Wälder zu klimastabilen Mischwäldern umgeforstet werden müssen. Ein zeit – und investitionsintensives Unterfangen. (mit dpa)