Veröffentlicht inMülheim

Mülheim: SUV-Unfall! Zwei Männer tauchen auf – und leisten sich besonders dummen Fehler

Nach einem SUV-Unfall in Mülheim haben sich zwei Männer als Jäger ausgegeben. Die Polizei sollte ihnen schnell auf die Schliche kommen.

Mülheim
© IMAGO / Tim Oelbermann

Verbrechen in NRW

So viel Arbeit hat die Polizei wirklich

Dieser Fall aus Mülheim erinnert ein wenig an die Haarprobe von Christoph Daum. In der Hauptrolle jedoch dieses Mal kein Koks sondern ein Autokennzeichen und ein Reh. Letzteres wurde am vergangenen Samstagabend (19. November) bei einem Zusammenstoß mit einem SUV schwer verletzt.

Die Fahrerin (57) meldete den Vorfall bei der Polizei. Doch als die Beamten am Unfallort in Mülheim ankamen, war das Wildtier bereits verschwunden. Die Einsatzkräfte sollten aber wenig Mühe haben, um herauszufinden, wer dahinter steckte.

Mülheim: Wilderer leisten sich dummen Fehler

Nach Angaben der 57-Jährigen seien nach dem Unfall zwei Männer aufgekreuzt. Das Duo habe sich als Jäger ausgegeben und das Reh in ihren Mercedes Vito geladen. Um ihr absolut reines Gewissen zu bekunden, erlaubten sie der SUV-Fahrerin ein Foto ihres Kennzeichens zu machen.

Als der tatsächliche Jäger und die Polizei eintrafen, konnten die Beamten den Halter des Wagens mit dem Foto des Kennzeichens schnell ausfindig machen. Die Polizisten erstatten den beiden Männern an einem Gutshof an der Mintarder Straße anschließend einen Besuch ab.

Hof in Mülheim mit Großaufgebot durchsucht

Während die mutmaßlichen Wilderer der Polizei bis hierhin leichtes Spiel hatten, sollten sie sich ab jetzt querstellen. Einer der beiden Männer (25) gab zwar an, das Reh mitgenommen zu haben, es aber dann im Wald entsorgt zu haben. Blöd nur, dass die Beamten auf dem Hof direkt neben der Eingangstür Reste des nun toten Wildtieres entdeckten.

Daraufhin holten sich die Polizisten einen Durchsuchungsbeschluss. Doch da spielte der 25-Jährige nicht mehr mit. Er verwehrte den Beamten zunächst den Zugang zu seiner Wohnung. Deshalb rückte die Polizei mit einem Diensthund und Kräften der Einsatzhundertschaft an. Anfangs leistete der Mülheimer und sein ebenfalls anwesender jüngerer Bruder (22) aus Oberhausen noch Widerstand. Doch dann gaben sie auf.


Mehr Themen:


Bei der anschließenden Durchsuchung konnten die Beamten den restlichen Kadaver nicht ausfindig machen. Die gefundenen Tierteile wurden an den zuständigen Jäger übergeben. Die beiden Brüder müssen nun mit einem Verfahren wegen Jagdwilderei und Widerstand gegen Polizisten rechnen. Einen Jagdschein können sich die beiden Männern nun wohl genauso abschminken wie Christoph Daum seinerzeit Posten als Bundestrainer.