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Sahra Wagenknecht: Neuer Star der Rechten? Dubioses Blatt wirbt für sie: „Die beste Kanzlerin“

Sahra Wagenknecht fällt in letzter vielfach durch abstruse Äußerungen auf. Nun ziert sie das Titelbild von diesem zwielichtigen Magazin.

Sahra Wagenknecht
© IMAGO / Political-Moments

Das ist Bodo Ramelow

Bodo Ramelow ist der erste Linke-Politiker der Ministerpräsident geworden ist.

Mal warf sie der Regierung vor, einen Wirtschaftskrieg gegen Russland „vom Zaun zu brechen“. Mal nannte sie die Grünen „die gefährlichste Partei“. Linken-Politikerin Sahra Wagenknecht mag die Provokation. Auch viele der eigenen Leute bei der Linkspartei fühlen sich von ihren Grenzüberschreitungen abgestoßen. Nun taucht ein Cover auf, das die Entfremdung zu ihrer linken Partei auf den Punkt zu bringen scheint.

Mit visionärem Blick ist die 53-Jährige auf dem Titelblatt des Magazins „Compact“ abgebildet. Die Überschrift: „Die beste Kanzlerin – Eine Kandidatin für Links und Rechts“. Bei „Compact“ handelt es sich jedoch nicht um irgendein Blatt, welches die einstige linke Ikone hochzustilisieren sucht. Nein, es ist ein vom Verfassungsschutz als rechtsextremistisch eingestuftes Magazin.

Sahra Wagenknecht als Bundeskanzlerin? Eher unwahrscheinlich

„Eigentlich ist sie ein Niemand, nur eine Abgeordnete der kleinsten Fraktion im Deutschen Bundestag“, bewirbt das zwielichtige Blatt seinen Artikel über die linke Politikern. Trotzdem sei sie in „aller Munde“ und die „zweitbeliebteste deutsche Politikerin“. Mit einer eigenen Partei, könnte sie „bis zu 30 Prozent abräumen“, schreibt das Blatt, um daran die Behauptung anzuschließen: „Würde der Bundeskanzler direkt gewählt, wäre sie morgen Kanzlerin“.

https://twitter.com/HerrLuehmann/status/1594233706142916608

Sahra Wagenknecht als Bundeskanzlerin? Das scheint eher unwahrscheinlich. Erinnerungen an ihre Zeit als Fraktionsvorsitzende werden wach. Nicht gerade lange hielt die feingeistige Goethe-Leserin die Raufereien in der „kleinsten Fraktion im Deutschen Bundestag“ aus. Überfordert warf sie, die sich gerne volksnah gibt, in ihrem Wahlkreis aber so gut wie nie zu sehen ist, hin. Wenn schon eine Handvoll von Fraktionskollegen es schaffen, die rhetorisch starke, aber offenbar nicht sonderlich robuste Politikerin zu stürzen, ist das Kanzleramt wohl eine Nummer zu groß.



Generell überrascht Wagenknecht mit ihrem Auftreten. Damals noch suchte sie mit der von ihr initiierten Bewegung „Aufstehen“ den Schulterschluss zu anderen linken Parteien (vor allem den Grünen und der SPD). Heute scheint sie daran kein Interesse mehr zu haben. Mit ihren Angriffen reißt sie jedenfalls jede Brücke zu ihren linken Mitstreitern ein, sofern es überhaupt jemals eine gab.



Der grüne niedersächsische Landtagsabgeordnete Michael Lühman kommentiert das Cover jedenfalls ganz schlicht mit dem Wort: „Angekommen.“ Er führt aus: „Und nein, das ist keine „Kandidatin für links und rechts“, das ist womöglich vielmehr eine rechts radikalisierte Renegatin, die für sich endlich angekommen ist. Horst Mahler Vibes sozusagen. Und wir müssen dringend über Brückenideologien von links nach rechts reden.“