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Streikbereitschaft von Erziehern und Sozialarbeitern wächst

Streikbereitschaft von Erziehern und Sozialarbeitern wächst

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Foto: FUNKE Foto Services
Der Kita-Streik geht am Montag in die vierte Woche und die Eltern sind immer genervter. Die Streikfront bröckelt jedoch nicht.

Essen. 

Der Streik der Sozial- und Erziehungsberufe geht in die vierte Woche, und die Streikbereitschaft nimmt offenbar noch zu: „Die Zahl der Streikenden steigt“, sagte Gereon Falck, Sekretär bei Verdi in Essen. Am Freitag zählte die Gewerkschaft rund 580 Streikende. Hinzu kämen bis zu 100 nichtorganisierte Mitarbeiter, die tageweise die Arbeit niederlegten. Seit 11. Mai werden u.a. städtische Kitas, der offene Ganztag, Jugendzentren und der allgemeine Sozialdienst bestreikt.

In der Auseinandersetzung erhöht Verdi nicht nur den Druck auf den kommunalen Arbeitgeber Stadt, sondern auch auf die Politik. Am Donnerstag zogen hunderte Streikende vor die Geschäftsstelle der SPD-Fraktion, am Freitag war die CDU Ziel des Protestes. Anlass war der nach Meinung von Verdi lasche Antrag beider Parteien am Mittwoch im Stadtrat. Darin hatten sich CDU und SPD lediglich für eine Rückerstattung der Kita-Beiträge an die Eltern stark gemacht. Ein Antrag der Linken, der deutlich weiter ging und u.a. finanzielle Hilfen von Bund und Land für die Kommunen forderte und an die Tarifpartner appellierte, fand dagegen keine Mehrheit.

Unterdessen hat OB Paß am Freitag nach zehn Tagen auf einen offenen Brief des DGB reagiert. Der DGB hatte ihn aufgefordert, sich beim Arbeitgeberverband für ein Ende des Streiks stark zu machen. Paß erklärte, dass er weiter auf eine Einigung am Verhandlungstisch vertraue. „Sollte es jedoch kurzfristig nicht die erhofften Signale zur Einigung geben, werde ich mit Oberbürgermeistern aus anderen Städten den Druck auf die Tarifvertragsparteien erhöhen“.