Der Iserlohner Fotograf Klaus Rose zeigt seine Arbeiten in der Städtischen Galerie.
Iserlohn.
„Fotografie, das ist in erster Linie Sehen“, sagt Klaus Rose im Gespräch mit der Heimatzeitung über seine Arbeiten. In der Städtischen Galerie werden noch bis zum 19. April in der Ausstellung „Klaus Rose – Unser Leben“ seine sehr unterschiedlichen fotografischen Werke seit den frühen 1960er Jahren bis in die heutige Zeit präsentiert.
Dabei war es Klaus Rose ganz sicher nicht in die Wiege gelegt, als Fotograf tätig zu sein. Er wurde 1937 in Hannover geboren. Nach Volksschule und Gymnasium folgte der Besuch der Ingenieurschule Hannover als Abendschule. 1962 erreichte er den Abschluss in Maschinenbau und Elektrotechnik. Erst danach begann Rose freiberuflich als Fotograf zu arbeiten.
Seit 1965 ist Rose im Ruhrgebiet als Fotograf unterwegs, und hier findet er auch die Themen, die den damaligen Zeitgeist widerspiegeln. Menschen, die für bessere Arbeitsbedingungen auf die Straße gehen, für Frieden und Abrüstung demonstrieren, sich gegen schlechte Arbeitsbedingungen wehren. All dies sind Zeichen für den Strukturwandel, der diese Region zwischen Zechen und Stahl noch lange prägen wird. Im Fokus ist bei Roses Fotografien immer der Mensch. In den Gesichtern der Bergarbeiter, der Streikenden und Protestierenden lassen sich Emotionen wie Mut und Resignation ablesen. Roses Fotoreportagen werden in den renommierten Magazinen und Zeitungen veröffentlicht, seine Bilder erscheinen im Spiegel, der Zeit, der Frankfurter Rundschau, der Deutschen Volkszeitung, der Welt, der Arbeit, der Londoner Times, bei Zentralbild, Bavaria, ARD, ZDF, WDR und anderen Medien. Seit rund 20 Jahren ist Rose, der seit 1977 in Iserlohn lebt, als Fotograf auch für die Deutsche Presseagentur (dpa) tätig.
Medizin-Fotografie alsneue Themenstellung
Auch die Auswirkungen des Kalten Krieges spürt Rose deutlich. Als Rose mit Walter Ulbricht bei einem Kongress zufällig ins Gespräch kommt und dabei fotografiert wird, wird er „daheim“ von einem Richter mit NS-Vergangenheit wegen Aufnahme „landesverräterischer Beziehungen“ verurteilt.
Seit geraumer Zeit hat sich Rose, nachdem seine Frau Medizin studiert hat, fotografisch neuen Themenstellungen gewidmet, der Medizin-Fotografie. Auch hier arbeitet er eng mit entsprechenden Agenturen zusammen.
Eröffnet wird die Ausstellung am Freitag, 6. März, um 19.30 Uhr. Die Einführung erfolgt durch den Autor Udo Achten, Klaus Rose wird anwesend sein. Passend zur Ausstellung ist im Klartext-Verlag die Publikation „Klaus Rose / Udo Achten: Unser Leben, Soziale Bewegungen und Arbeitskämpfe im Ruhrgebiet 1965 – 1989“ erschienen. Das Grußwort hat Guntram Schneider, NRW-Minister für Integration und Soziales verfasst. Darin lobt Schneider die „Dokumentation der Arbeiterbewegung und des Arbeiterlebens“. „Die Fotografien belegen“, so Guntram Schneider, „dass Demokratie nicht vor den Werkstoren endet. Gemeinsam werfen sie einen dokumentarischen Blick auf die Wirklichkeit der 60er und 70er Jahre.