Mehrheit der Politik begrüßt geänderte Planung auf weiteren Baufeldern. Ausbau erfolgt mit vorhandenen Gebäuden. Stadt sucht Ideen – auch von Bürgern.
Mülheim an der Ruhr.
Das nächste Stück von Ruhrbania wird gegenüber den ursprünglichen Planungen abgespeckt. Die Mehrheit der Politik begrüßt den Vorschlag der Stadtverwaltung, die Baufelder drei und vier entlang der Ruhrpromenade – zwischen ehemaliger Eisenbahn- und Konrad-Adenauer-Brücke – schrittweise zu entwickeln und den vorhandenen Baubestand mit Gesundheitsamt und dem AOK-Gebäude zu integrieren. Das ehemalige Arbeitsamt gilt dagegen als baufällig.
Die Stadt will den Bereich jetzt ebenfalls mit dem Ziel angehen, die Aufenthaltsqualität zu steigern, weiteres Wohnen zu realisieren. Stadtplaner Felix Blasch denkt dabei auch an einen begrünten städtischen Platz, vielleicht mit einer Brunnenanlage, an einen Spielplatz, an eine verkehrsberuhigte Zone. Die ursprünglich mal angedachten und von Dortmunder Studenten entworfenen kleineren Stadthäuser kann sich allerdings die Bauverwaltung auf diesem Areal in Kombination mit den wuchtigen Gebäuden der AOK und des Gesundheitsamtes nicht vorstellen.
Wichtig ist den Stadtplaner, dass es mehrfach Blickverbindungen zum Fluss gibt
Wichtig ist den Stadtplaner, dass es mehrfach Blickverbindungen zum Fluss gibt, und sie hält auch an dem Vorhaben fest, an der Adenauer-Brücke mittels eines acht- bis zehngeschossigen Hochhauses einen dominanten Abschluss der Promenade zu setzen, der zugleich Lärmschutz sein soll.
Ob sich für ein solches Bürogebäude ein Investor findet, zweifeln manche in der Politik an. Lothar Reinhard (MBI) nennt es gar eine „Lachnummer“ und empfiehlt, grundsätzlich auf eine weitere Bebauung der Flächen zu verzichten. Planungsdezernent Peter Vermeulen gibt sich da deutlich optimistischer, was einen Investor an der Stelle angeht. Die CDU regte für das Gelände einen Investoren-Wettbewerb an.
Bürger sind mit neuen Ideen willkommen
Der ursprüngliche Plan für die Ruhrpromenade als Wohn- und Flaniermeile mit Gastronomie stammt aus dem Jahr 2003. Damals sah der Plan vor, die Bestandsbauten auch auf den Baufeldern drei und vier abzureißen und wie auf den Grundstücken davor neuen Wohnungsbau zu errichten. Doch die AOK will dort bleiben, und das Gesundheitsamt ist erst modernisiert worden und voll funktionstüchtig. Dass im Laufe der Zeit Planungen angepasst und verändert werden, empfindet der Vorsitzende des Planungsausschusses, Dieter Wiechering, in dem Fall durchaus als sinnvoll. Er sei optimistisch, dass auch dieses Teilstück am Ende ein zusätzlicher Gewinn werde.
Ideen und Vorschläge für die weitere Planung Richtung Adenauer-Brücke können Politiker bis September einreichen. Aber auch die Bürger seien mit neuen Ideen willkommen, heißt es aus der Stadtverwaltung. Brigitte Erd (Grüne) regt an, dabei über den inzwischen üppigen Baumbestand an der Brücke nachzudenken. Aus ihrer Sicht lohnt es sich, diesen dort zu erhalten.