Frankfurt.
Die Gespräche über Spielregeln für Tarifverhandlungen bei der Deutschen Bahn sind vorerst gescheitert. „Was wir heute erlebt haben, ist ein beispielloser Rückschritt“, teilte Bahn-Personalvorstand Ulrich Weber nach einem Treffen in Frankfurt gestern mit. Er warf der Gewerkschaft Deutscher Lokomotivführer (GDL) vor, mit einer Kehrtwende das Scheitern herbeigeführt zu haben.
An den Gesprächen war auch die Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft (EVG) beteiligt. Es ging darum, welche Gewerkschaft für welche Gruppen unter den 170 000 Beschäftigten verhandeln darf. Die GDL bestätigte, dass die Kooperationsverhandlungen beendet seien.
Die Bahn will erst über mehr Geld für die Beschäftigten verhandeln, wenn die Spielregeln unter den beiden rivalisierenden Gewerkschaften geklärt sind. Für Mittwoch ist aber seit Wochen eine Verhandlungsrunde mit der GDL über Einkommensverbesserungen verabredet. „Dieser Termin ist nicht abgesagt und wir bewerten die Lage“, sagte eine Bahnsprecherin gestern dazu nur.
Ende Juni war ein Grundlagentarifvertrag ausgelaufen, nach dem die GDL für die rund 20 000 Lokführer bei der Bahn zuständig war und die EVG für die anderen Berufsgruppen des Konzerns, darunter auch die Zugbegleiter. Diese Aufteilung steht nun zur Disposition.