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Börsenkurse brechen weltweit erneut deutlich ein

Börsenkurse brechen weltweit erneut deutlich ein

Enttäuschend ausgefallene US-Konjunkturdaten haben am Donnerstag Rezessionsängste geschürt. Weltweit gingen daraufhin die Aktienkurse auf Talfahrt. Der Dax schloss mit einem Minus von 5,8 Prozent bei 5603 Punkten. Goldpreis auf Rekordhoch.

Frankfurt/Main. 

Die Kurse an den Börsen weltweit sind am Donnerstag erneut stark eingebrochen: Der Deutsche Aktienindex (Dax) fiel an der Börse in Frankfurt am Main um mehr als fünf Prozent und lag zeitweilig bei 5663 Punkten. In London fiel der Leitindex Footsie-100 um knapp vier Prozent ins Minus, in Paris brach der CAC 40 um mehr als vier Prozent ein.

An der New Yorker Wall Street waren es zu Handelsbeginn Berichte über einen erwarteten Anstieg der Arbeitslosigkeit und Zeichen für eine zunehmende Inflation in den USA, die den Dow-Jones-Index um zeitweise mehr als 500 Punkte fallen ließen. Um 17.40 (MESZ) Uhr stand der Index bei 10.988 Zählern, das bedeutete einen Verlust von 3,7 Prozent. Der Nasdaq-Composite fiel um 4,6 Prozent auf 2397 Punkte.

Bankrott-Gerüchte drücken auf Großbank-Aktie in Frankreich

Die Tendenz stark fallender Kurse hatte in Asien begonnen. Der japanische Nikkei gab 1,3 Prozent nach auf 8944 Punkte. Auch die wichtigsten Indices in Südkorea, Hongkong und Schanghai verloren zwischen ein und zwei Prozent.

Gut eine Woche nach ihrem Einbruch an den Börsen sind die Aktien der französischen Großbank Société Générale am Donnerstag erneut dramatisch abgesackt. Der Kurs ging am Nachmittag um zwölf Prozent nach unten. Im Zuge der Verluste auch für andere französische Bankaktien gab die Pariser Börse um 5,7 Prozent nach. Bereits am Mittwoch vergangener Woche war der Aktienkurs der französischen Banken, die besonders viele griechische Staatsanleihen besitzen, plötzlich in den Keller gegangen. Die Société Générale verlor nach Gerüchten über einen möglichen Bankrott des Geldinstituts zeitweise mehr als 20 Prozent.

Die Gründe für die neuen Kursstürze konnten sich Experten zunächst nicht erklären. Eine französische Bank vermute einen Tippfehler auf der Tastatur, sagte Markus Huber von ETX Capital. Zudem sorgt sich die US-Notenbank (Fed) einem Pressebericht zufolge, dass die Schuldenkrise in Europa über die Banken auch Folgen für die USA haben könnte, etwa, weil die Mutterhäuser plötzlich sehr viel Geld aus ihren US-Filialen abziehen könnten.

Goldpreis steigt auf neues Rekordhoch

Der Goldpreis ist am Donnerstag erneut auf ein neues Rekordhoch geklettert. Der Preis für eine Feinunze erreichte in London 1816,25 Dollar und damit so viel wie noch nie. Erst vor einer Woche hatte der Goldpreis die Marke von 1800 Dollar übersprungen. Das Edelmetall befindet sich seit Monaten auf einem Höhenflug. Gold gilt als krisenfeste Anlage, da das Edelmetall von einer Geldentwertung nicht betroffen ist. Gleichzeitig ist es allerdings Kursschwankungen unterworfen und wirft keine Zinsen ab.

Die Nachfrage nach Gold werde trotz des hohen Preises stabil bleiben, erklärte der Weltgoldrat in London, in dem die größten Produzenten des Edelmetalls vertreten sind. Vor allem in China und Indien, den beiden größten Märkten für Gold, bleibe das Interesse groß. Auch die Schuldenkrise in Europa, die Abstufung der Kreditwürdigkeit der USA und die „schwachen“ Aussichten für die Weltwirtschaft hielten die Nachfrage nach Gold konstant hoch. (afp/dapd/rtr)