Boom-Regionen in Ostdeutschland stehen inzwischen wirtschaftlich besser da als die strukturschwächsten Regionen im Westen. Das belegt eine aktuelle Studie. Zu den Verlieren zählen unter anderem Dortmund, Gelsenkirchen und Mönchengladbach.
Nürnberg.
Boom-Regionen in Ostdeutschland haben die schwächsten Regionen im Westen in den vergangenen Jahren laut einer Studie wirtschaftlich überholt. Dresden, Jena, Weimar oder Potsdam-Brandenburg stünden heute besser da als die strukturschwächsten Regionen im Westen.
Zu diesem Ergebnis kommt eine am Dienstag in Nürnberg veröffentlichten Untersuchung des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) der Bundesagentur für Arbeit (BA). Das IAB bewertete für die Untersuchung die Wirtschaftsstärke der Gebiete, unter anderem anhand der Arbeitslosigkeit und dem Lohnniveau.
Deutschland verliert Höchstfördergebiete
Zu den strukturschwächsten Regionen im Westen gehören unter anderem Dortmund, Flensburg, Bremerhaven, Gelsenkirchen und Mönchengladbach, wie aus der Studie hervorging. Trotz des Erstarkens ostdeutscher Regionen bestehe aber nach wie vor „noch immer ein erhebliches Gefälle zwischen Ost und West“ bei der Wirtschaftsstärke. Das IAB untersuchte die Regionen im Auftrag von Bund und Ländern als Grundlage für Entscheidungen zur regionalen Wirtschaftsförderung von 2014 bis 2020.
Die regionale Wirtschaftsförderung für die kommenden Jahren wird sich in Folge der EU-Osterweiterung deutlich verändern, wie aus der IAB-Studie hervorging. Ab 2014 werde es in der Bundesrepublik keine Höchstfördergebiete mehr geben. Hintergrund sei der Beitritt der strukturschwachen Ländern Rumänien und Bulgarien zur EU im Jahr 2007.
Dadurch sei die durchschnittliche Wirtschaftsleistung je Einwohner der EU als Bemessungsgrundlage für Förderzahlungen deutlich gesunken. Damit falle keine deutsche Region mehr in die Gruppe der Höchstfördergebiete. (afp)