Deutschland wirft zum ersten Mal seit sechs Jahren einen Teil seiner Ölreserven auf den Markt. Das Land beteiligt sich damit an einer konzertierten Aktion, bei der Lieferengpässen vorgebeugt und der hohe Ölpreis bekämpft werden soll.
Berlin.
Deutschland wirft zum ersten Mal seit sechs Jahren einen Teil seiner Ölreserven auf den Markt. Insgesamt 4,2 Millionen Barrel würden freigegeben, teilte das Bundeswirtschaftsministerium am Donnerstag mit. Deutschland beteiligt sich damit an einer konzertierten Aktion der Industriestaaten unter Federführung der Internationalen Energieagentur (IEA), bei der insgesamt 60 Millionen Barrel (je 159 Liter) auf den Markt gebracht werden, um Lieferengpässen vorzubeugen und den hohen Ölpreis zu bekämpfen. „Deutschland wird sich im Sinne der internationalen Solidarität an der koordinierten Maßnahme beteiligen“, hieß es.
Die Ölreserven der Bundesrepublik wurden zuletzt 2005 angezapft, als der Wirbelsturm „Katrina“ im Golf von Mexiko die dortige Ölproduktion zum Erliegen und die Preise drastisch steigen ließ. Deutschland lagert rund 21 Millionen Tonnen Öl, die rund 90 Tage reichen. Etwa die Hälfte davon ist Rohöl, der Rest sind Mineralölprodukte wie Benzin und Diesel. (rtr)