Frankfurt.
In der Bundesbank und bei den Banken gilt für die betroffenen Mitarbeiter von Januar bis Mitte März Urlaubssperre. „Wir wollen keine Liquiditätsengpässe haben. Und die Gehälter der Unternehmen sollen pünktlich bei den Mitarbeitern ankommen,“ sagt Carl-Ludwig Thiele, im Vorstand der Bundesbank für Zahlungsverkehr zuständig. Hintergrund ist die auf den 1. Februar 2014 fest terminierte Umstellung auf den einheitlichen europäischen Zahlungsverkehrsraum SEPA, der Lastschriften und Überweisungen in der EU auf einen einheitlichen Standard umstellt. Doch bei den Vorbereitungen hinken deutsche Unternehmen und Vereine 99 Tage vor dem Stichtag erheblich hinterher, wie Thiele klagt.
Stellen die Firmen nicht rechtzeitig um, droht ihnen Geldknappheit, weil Lastschriften bei Kunden und Verbrauchern nicht abgewickelt werden können. „Der Stand in Deutschland ist besorgniserregend“.
Verbraucher dagegen können dem Datum nach Angaben von Thiele und Gerd Billen, Chef des Bundesverbandes der Verbraucherzentralen, entspannt entgegensehen. Sie sollten sich zwar an die neue internationale Kontonummer IBAN und die Bankleitzahl BIC gewöhnen und sie bei Überweisungen nutzen. Aber die Umstellung bei Einzugsermächtigungen erledigen Banken und Firmen automatisch. Und generell wird für sie die IBAN erst zum Februar 2016 zwingend. Bis dahin gelten noch die bisherige Kontonummer und Bankleitzahl.
Thiele und Ludger Gooßens, Vorstandsmitglied des Deutschen Sparkassenverbandes und derzeit Sprecher der deutschen Bankenverbände, appellieren mit Nachdruck an Unternehmen, an Mittelständler, Handwerker, Vereine und Kommunen, sich rasch mit ihrer Bank über die Umstellung zu unterhalten und die Kontodaten von Kunden und Mitgliedern auf IBAN und BIC umzustellen. Der Termin 1. Februar 2014 sei unverrückbar und gesetzlich fixiert. „Es gibt keinen Plan B“.
Die Verbraucher dagegen müssen selbst nicht aktiv werden. Allerdings sollten sie, sagt Verbraucherschützer Billen, genau schauen, ob die IBAN korrekt ist, wenn etwa der Stromversorger mit einem Schreiben auf die SEPA-Umstellung hinweist. Und er sollte nicht auf verdächtige Briefe unbekannter Absender, auf Anrufe oder Emails reagieren, bei denen mit Blick auf SEPA nach Bankdaten gefragt werde, warnt Verbraucherschützer Gerd Billen.