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Ökostrom – Große Stadtwerke bitten Stromkunden zur Kasse

Ökostrom – Große Stadtwerke bitten Stromkunden zur Kasse

Die Verbraucher in Deutschland sollen im nächsten Jahr deutlich mehr für die Förderung des Ökostroms bezahlen. Viele Stromkunden aus dem Ruhrgebiet müssen sich auf höhere Preise einstellen. „Wir gehen davon aus, dass wir die Preise erhöhen müssen“, teilten zum Beispiel die Stadtwerke Essen mit.

Essen. 

Viele Stromkunden aus dem Ruhrgebiet müssen sich auf höhere Preise einstellen, denn die Verbraucher in Deutschland sollen im nächsten Jahr deutlich mehr für die Förderung des Ökostroms bezahlen.

Dass die Umlage zur Förderung erneuerbarer Energien im Jahr 2013 um 47 Prozent auf rund 5,3 Cent je Kilowattstunde steigen wird, ist nun offiziell. Das große Rechnen und Taktieren bei den Energieversorgern beginnt. Kurz nach der Entscheidung kündigten Stadtwerke aus der Region an, ihre Kunden kräftiger zur Kasse zu bitten.

„Wir müssen jetzt erstmal rechnen“

„Wir gehen davon aus, dass wir die Preise erhöhen müssen“, teilten zum Beispiel die Stadtwerke Essen mit. Auch beim Hagener Energieversorger Enervie zeichnen sich steigende Preise ab. Die EEG-Umlage werde voraussichtlich „vollumfänglich“ an die Kunden weitergereicht. Der Dortmunder Energieversorger DEW 21 erklärte: „Wir müssen jetzt erstmal rechnen.“ Auch die Stadtwerke Duisburg wollen „die gesetzlich festgelegte Umlage“ einkalkulieren. Wie sich die Preise verändern werden, sei aber noch unklar.

Der Essener Energiekonzern RWE will die Strompreise trotz höherer EEG-Umlage vorerst nicht anheben. „Wir halten die Preise bis ins Jahr 2013 stabil“, sagte RWE-Sprecher Sebastian Ackermann. Ironischerweise müssen sich aber RWE-Kunden mit dem sogenannten „Festpreis-Tarif“ auf eine höhere Rechnung einstellen. Hier werde die höhere EEG-Umlage, so wie es in den Verträgen mit den Kunden vorgesehen sei, „eins zu eins“ weitergereicht. Immerhin jeder fünfte RWE-Kunde hat einen „Festpreis-Vertrag“.

Mehr Energie aus Sonne, Wind und Biomasse

Die Ökostrom-Förderung steigt im Jahr 2013 auf ein Rekordniveau. Wie die vier Übertragungsnetzbetreiber Amprion, Tennet, 50Hertz und TransnetBW mitteilten, erhöht sich die EEG-Umlage von derzeit 3,6 Cent auf rund 5,3 Cent je Kilowattstunde. Demnach müsste ein Haushalt mit einem Jahresverbrauch von 3500 Kilowattstunden für die Förderung der Energie aus Sonne, Wind und Biomasse rund 185 Euro zahlen – rund 60 Euro mehr als bislang.

Hintergrund: Der Ökostrom wird den Produzenten zu garantierten Preisen abgenommen, die über den Markttarifen liegen. Die Differenz wird über die EEG-Umlage von den Verbrauchern bezahlt. Die Gesamtsumme steigt, da mehr Energie aus Sonne, Wind und Biomasse produziert worden und zugleich der Börsenpreis gesunken sei, erläuterten die Netzbetreiber.