In den kommenden Tagen soll es in Deutschland windig werden. Das könnte zu Probleme in der Stromversorgung führen. Denn mit dem starken Wind sind Schwankungen durch die Einspeisung von Ökostrom möglich. Das erste Mal in diesem Jahr werden deshalb Reservekraftwerke reaktiviert.
Düsseldorf.
Zur Sicherung der Stromversorgung
greifen die Netzbetreiber in Deutschland das erste Mal in diesem Winter auf
Reservekraftwerke zurück. Für Dienstag seien vorsorglich Anlagen mit einer
Leistung von 850 Megawatt aktiviert worden, teilte der Netzbetreiber Tennet am
Montag mit. Weitere 150 Megawatt könnten noch hinzukommen.
Grund hierfür sei
unter anderem die in den kommenden Tagen erwartete starke Windfront, durch die
die Systemsicherheit gefährdet werden könnte. Je mehr Ökostrom wie etwa
Windenergie in das Netz eingespeist wird, desto größer ist die Gefahr, dass es
zu Schwankungen kommt. Reservekraftwerke können kurzfristig dafür sorgen, dass
die Einspeisung von Strom und der Verbrauch stets im notwendigen Gleichgewicht
bleiben.
Die meisten Reservekraftwerke sind Kohlekraftwerke
Im vergangenen Jahr war das Stromnetz im Winter an seine
Belastungsgrenzen gestoßen. Die Bundesnetzagentur hatte daher angeordnet, dass
noch mehr Kraftwerke in Reserve gehalten werden müssen. Dabei handelt es sich
vor allem um alte Kohlekraftwerke.
Insgesamt haben die Netzbetreiber Verträge
über eine Reserve von mehr als 2000 Megawatt abgeschlossen. Darunter sind auch
Anlagen in Österreich. Durch den beschleunigten Atomausstieg sind 2011 acht der
17 deutschen Atomkraftwerke als Rückgrat der
Versorgung rund um die Uhr weggefallen. (rtr)