Mitmachen! Gesucht werden Ideen für ein besseres Ruhrgebiet
Das Ziel: Ideen finden, wie sich das Ruhrgebiet neu erfinden kann. Das Instrument: Möglichst viele an der Debatte beteiligen. Der Regionalverband Ruhr und die WAZ laden alle Bürger der Region ein: Schicken Sie uns Ihre besten Ideen für das Ruhrgebiet. Sie fließen direkt ein in die Planung der Metropole Ruhr.
Essen.
Der Regionalverband Ruhr und die WAZ laden alle Bürger der Region zum Mitmachen ein: Schicken Sie uns Ihre besten Ideen für das Ruhrgebiet. Sagen Sie uns, was das Revier braucht. Sind es bessere Busse und Bahnen? Oder der Radschnellweg Ruhr? Ladestationen für Elektroautos und Batterietausch-Systeme für E-Bikes? „Phoenix-Seen“ für alle? Große Ideen, kleine Ideen – alle sind willkommen. Beschreiben, zeichnen, fotografieren oder filmen Sie ihre Zukunftsidee für das Revier.
Das Motto des Wettbewerbs ist: 1000 Ruhrideen! Alle Ideen sollen auf den Tisch! Sie fließen direkt ein in die Planung der Metropole Ruhr. Das Ruhrgebiet steht vor gewaltigen Herausforderungen: Die Bevölkerung wird im Schnitt immer älter, die Städte schrumpfen. Der Klimawandel macht Probleme, und der Strukturwandel geht weiter. Wir müssen uns also heute mit der Zukunft der Region befassen. Wie werden wir in Zukunft wohnen und arbeiten? Wie schaffen wir es, unsere Straßen und Schienen in Schuss zu halten? Wie können wir im Wettbewerb mit anderen Regionen mithalten? Wie erhalten wir unseren Kindern und Enkeln eine lebenswerte Umwelt? Wo kommt in Zukunft unsere Energie her?
Mit dem Ideenwettbewerb zur Zukunft der Metropole Ruhr sollen diese Fragen beantwortet werden. Fünf international besetzte Planungsteams entwerfen bis Oktober 2013 Zukunfts-Visionen. Und Sie, liebe Leser, können das ebenfalls.
Die Ergebnisse werden Grundlage für den neuen Regionalplan, der durch den RVR erarbeitet wird.
„Es gibt überall im Revier schon ins Leben gegossene Ideen“, sagt Rüdiger Frohn (Mercator Stiftung). „Zum Beispiel die Claudius-Höfe in Bochum. Hinter dem Bahnhof dort hat ein Investor ein modernes Wohnquartier geschaffen. Mietwohnungen für Junge und Alte, für Behinderte und Nicht-Behinderte, ein Hotel, kleines Gewerbe. Das könnte man genauso gut in Duisburg oder Bottrop machen.“
Norbert Lammert wünscht sich eine einheitliche Verkehrsplanung: „Wir reden seit 30 Jahren darüber. Aber wir ändern das nicht. Nach wie vor bedienen mehrere Verkehrsgesellschaften die gleiche Region.“
„Der Wettbewerb wird kein Wunschkonzert bleiben. Die Ideen verschwinden nicht in der Schublade“, sagt RVR-Direktorin Karola Geiß-Netthöfel. Schicken Sie uns Ihre Zukunftsgedanken, erzählen Sie Ihre Zukunftsgeschichte, zeigen Sie uns Ihren Zukunftsort und erzählen Sie uns Ihren Zukunftswunsch! Werden Sie zum Visionär.
Sie können bis zum 28. Juni 2013 Texte, Bilder, Videos, Tonbeiträge einreichen. Und, wenn Sie möchten, auch ein Porträtfoto von Ihnen. Unter waz.de/ruhrideen kommen Sie direkt zum Debatten-Formular. Der RVR hat die Seite www.ideenwettbewerb.metropoleruhr.de freigeschaltet. Oder Sie schicken Ihre Idee an den Regionalverband Ruhr, Stichwort: Ideenwettbewerb, Kronprinzenstraße 35, 45128 Essen.
Unter allen Teilnehmern verlosen wir einen Flug im Heißluftballon über das Ruhrgebiet, 3 x 2 Ruhrtopkarten und 110 Tageskarten für die RVR-Freizeitbetriebe wie Solebad Wischlingen, Lago Gysenberg, Niederrheintherme, Freizeitbad Heveney. (Der Rechtsweg ist ausgeschlossen)
Und hier Ihr Vorschlag, bitte!
Bundestagspräsident Norbert Lammert wünscht sich: Entscheidungen für die Region
„Meine Ruhridee ist: Der Regionalverband Ruhr (RVR) braucht mehr Kompetenzen, und auf dieser Basis muss das Ruhrparlament direkt gewählt werden. Die heutigen Mitglieder der RVR-Verbandsversammlung werden von den Räten der Städte delegiert und sind deshalb den Städten, nicht der Region verpflichtet. Die Oberbürgermeister haben auch nur eine Legitimation für ihre Städte, nicht für die Region. Es gibt keine Möglichkeit, in dieser Region Prioritätsentscheidungen durchzusetzen. Alles hängt immer vom Konsens aller ab. Ein oder zwei Oberbürgermeister können ein regionales Projekt wie den Radschnellweg Ruhr ausbremsen.“
RVR-Direktorin Karola Geiß-Netthöfel wünscht sich: besseren Nahverkehr
„Meine Ruhridee ist ein besserer Nahverkehr. Ich wünsche mir, dass man zum Beispiel komplett barrierefrei von Lünen nach Essen fahren kann. Heute geht das nicht. Das scheitert schon am Hauptbahnhof in Dortmund, der für Menschen mit Handicap überhaupt nicht geeignet ist. Wie wäre es mit einem Nahverkehr aus einem Guss für das Ruhrgebiet? Mit gleichen Fahrkarten-Automaten, ohne Verbundgrenzen, mit perfekt abgestimmten Fahrplänen. Mobilität ist wichtig für die Region. Es ist gar nicht so entscheidend, ob ein Theaterstück in Bochum oder Essen oder Dortmund aufgeführt wird. Entscheidender ist: Komme ich gut zum Theater und wieder zurück.“
Rüdiger Frohn von der Stiftung Mercator wünscht sich: die Wissensregion
„Die zentrale Idee des Ruhrgebiets ist: Wissen und Bildung. Wir müssen unseren wertvollsten Rohstoff heben, der noch nicht gehoben wurde, nämlich die jungen Talente. Wir müssen jene jungen Menschen gewinnen, die aus bildungsfernen Familien kommen. Es müssen viel mehr junge Leute von den Schulen in die Hochschulen kommen. Außerdem kann eine Wissensregion Ruhrgebiet Talente und Top-Wissenschaftler aus aller Welt anlocken. Der Förderturm von Zollverein ist kein Symbol für die Zukunft. In der Schweiz gibt es ein Null-Energie-Haus als Symbol vor dem Matterhorn. Das steht für Aufbruch und Innovation. Aber was ist das Symbol unserer Moderne?“
Sabine von der Beck (Sprecherin Grünen-Fraktion im RVR) wünscht sich: den Radschnellweg
„Meine Ruhridee sind moderne, attraktive Radwege. Das Projekt ,Radschnellweg Ruhr‘ zwischen Hamm und Duisburg beschert uns schon jetzt bundesweite Aufmerksamkeit. Es gibt auch die Idee, einen Mountainbike-Trailpfad-Ruhrgebiet zu schaffen. Mit den Halden als Mountainbike-Strecken und einem dichten Radwegenetz dazwischen. Futuristisch wären überdachte Radwege mit künstlichem Rückenwind – schon die erste Teststrecke wäre eine Attraktion. Es gibt viele Fragen, die sich uns stellen: Können wir aus den Müllhalden Wertstoffe gewinnen („Urban Mining“)? Oder: Brauchen wir mehr Wasser-Landschaften wie den Phoenixsee?“