Es geht wieder ums Geld. Für Verbraucher ist das Thema der Stunde die Inflation. Sie müssen sich damit abfinden, dass Lebensmittel und andere Produkte bei den Supermärkten teurer werden. Auch Edeka und Rewe sind da keine Ausnahme.
Bei den beiden Märkten brennt es jetzt jedoch noch an anderer Stelle. Die Inflation ist nur das eine Problem, denn auf der anderen Seite machen ihnen die Hersteller Druck. Edeka und Rewe sitzen zwischen den Stühlen. Da erteilt ihnen nun ein wichtiger Lieferant eine endgültige Absage. Die Auswirkungen werden vor allem die Kunden spüren.
Edeka und Rewe: Streit mit Hersteller eskaliert
Der Verhandlungen um die geforderten Preise zwischen den Supermärkten und dem US-Hersteller Mars sind nun endgültig gescheitert. Das Unternehmen will die Märkte und auch die Discounter-Töchter Penny und Netto nicht länger beliefern. Nach intensiven Gesprächen bestehe immer noch kein Konsens (wir berichteten über den Preisstreit zwischen Edeka, Rewe und Mars).
Die Supermärkte beschweren sich, dass Mars ungerechtfertigte Preiserhöhungen einfordere. Weder die gestiegenen Kosten für Energie noch für die Rohstoffe seien Grund genug für die Wucherpreise. Diese zu zahlen lehnen die Lebensmittelgeschäfte „strikt ab“. „Die aktuellen erheblichen Preisforderungen des Herstellers Mars sind aus unserer Sicht sachlich nicht begründet“, bekundet ein Edeka-Sprecher.
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Mars argumentiert, dass „ein gewisses Maß an Preisanpassung nötig“ sei, obwohl man die gestiegenen Kosten „so gut wie möglich intern“ aufzufangen versuche. Das nun umgesetzte Embargo betrifft allerdings nicht nur die beliebten Schokoriegel, sondern auch eine Vielzahl an anderen Produkten. Denn auch die Kaugummi-Marke Airwaves gehört zum Konzern, ebenso Mircaoli, Ben’s Original und auch Chappi (Haustiernahrung).
Edeka und Rewe: Kunden sind die „Leidtragenden“
Die Supermärkte regen sich über die Dreistigkeit von Mars und anderen großen Herstellern auf. „Nicht nur Mars, auch viele weitere internationale Markenkonzerne wie beispielsweise Coca-Cola oder Procter&Gamble versuchen aktuell mit überzogenen Preisforderungen auf der Inflationswelle mitzureiten, um ihre Renditen zu steigern, und nutzen einseitige Lieferstopps als Druckmittel gegen den Handel“, so ein Sprecher zur „Bild“.
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Und dabei würden diese Machtspiele nicht nur die Händler, sondern vor allem die Verbraucher treffen. Sie seien nun die „Leidtragenden“. „Das Vorgehen der Markenindustrie ist umso erschreckender, wenn man bedenkt, dass viele Konzerne ihre Gewinne im vergangenen Jahr erneut deutlich steigern konnten, zum Teil um mehrere Hundert Millionen Euro.“
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Und auch Rewe ist erzürnt. „Solche Forderungen lehnen wir strikt ab, denn es kann nicht sein, dass unsere Kundinnen und Kunden in dieser schwierigen Zeit mehr als unbedingt nötig belastet werden“, sagt ein Unternehmenssprecher im Gespräch mit „Bild“.