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Dortmunds Polizeipräsident vor Wechsel nach Düsseldorf

Dortmunds Polizeipräsident vor Wechsel nach Düsseldorf

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Foto: Knut Vahlensieck
Der Dortmunder Polizeichef Norbert Wesseler soll neuer Polizeipräsident in Düsseldorf werden. Einen entsprechenden Vorschlag will Innenminister Ralf Jäger nach NRZ-Informationen dem Landeskabinett machen. Wesseler hat sich in Dortmund durch sein Durchgreifen gegen die Nazi-Szene einen Namen gemacht.

Düsseldorf. 

Wechselt Dortmunds Polizeipräsident Norbert Wesseler nach Düsseldorf? Nach Informationen der NRZ will NRW-Innenminister dem Landeskabinett den Wechsel Wesselers an den Rhein vorschlagen. Wesseler gilt als äußerst erfahren und durchsetzungsfähig. Der Dortmunder Polizeipräsident wurde vor allem wegen seiner Initiativen und Einsatzkonzepte gegen Neonazis weit über die Stadtgrenzen hinaus bekannt.

Möglicherweise könnte der 54-Jährige schon zum 1. Februar Nachfolger des bisherigen Polizeipräsidenten Herbert Schenkelberg werden, der dann die Leitung der Abteilung Vollzug im Justizministerium übernimmt. Wochenlang suchte das Innenministerium nach einem geeigneten Kandidaten. Mehrere Namen waren im Spiel. Das Ministerium ließ sich nicht in die Karten schauen. Die einzige Botschaft nach draußen war: Für Düsseldorf kommt nur der Beste oder die Beste in Frage.

Dass die Wahl auf Norbert Wesseler fiel, überraschte nicht. Er leitet seit zwei Jahren immerhin mit 2500 Mitarbeitern das drittgrößte Polizeipräsidium in NRW – und das von Anfang an mit Erfolg. Als er Polizeichef in Dortmund war, brodelte es dort, machten die Neonazis mobil. Wesseler hielt dagegen. „Wir werden den Rechtsextremismus mit allen polizeilichen Mitteln bekämpfen.“

Verbot des Nationalen Widerstands Dortmund

Das war seine Richtschnur – bis zuletzt. Gemeinsam mit Innenminister Ralf Jäger startete er in Dortmund den Sondereinsatz „Kein Raum für Rechtsextreme“. Der größte Erfolg war das Verbot des „Nationalen Widerstandes“, für dessen Durchsetzung ganze Hundertschaften angefordert wurden. Die Polizei hatte innerhalb kurzer Zeit genug über das Treiben der Neonazi-Gruppe herausgefunden. Und Wesseler wurde nicht müde, gegen die Rechtsextremen aufzutreten. Einen geplanten Aufmarsch der Neonazis am Antikriegstag vor fast eineinhalb Jahren untersagte er – und ließ eine ganze Armada ausrücken.

Wesseler warnte aber auch vor den Gewaltausbrüchen der Hooligans – und ließ Einsatzkonzepte rund um die BVB-Spiele erstellen. Die dabei gemachten Erfahrungen wird er wohl auch in Düsseldorf nutzen können. Ebenso sorgte er sich um die Probleme in einzelnen Stadtteilen – vor allem wegen des Rauschgifthandels in der Nordstadt. Die Bekämpfung der Drogenkriminalität wird für ihn auch in Düsseldorf ein Schwerpunktthema sein, gerade rund um den Hauptbahnhof.

Als Schalke-Fan in Dortmund

Mit Bürgern, Vereinen und Gruppen suchte er den offenen Dialog. Der Schalke-Fan gilt als Fairplay-Mann, stand selbst als Schiedsrichter auf dem Spielfeld – und ist durchaus in der Lage, die gelbe die rote Karte zu zeigen.

Die CDU ging hier und da auf Distanz zu ihm – etwa wegen seiner Äußerung, dass „friedliche Sitzblockaden“ als Mittel der Meinungsäußerung vom Bundesverfassungsgericht anerkannt seien. Ihn juckte die CDU-Kritik nicht, hatte er doch nur das höchste Gericht zitiert. Im politischen Geschäft kennt sich Wesseler eh’ bestens aus. Der Volljurist arbeitete bei der Kommunalaufsicht und war persönlicher Referent der Innenminister Franz-Josef Kniola und Fritz Behrens. In seiner Geburtsstadt Vreden (Münsterland) wollte er sogar einmal SPD-Bürgermeister werden.