Ab dem kommenden Jahr soll die zentrale Einkaufsmeile Duisburgs – die „Kö“- für zwei Millionen Euro einen neuen Belag erhalten. Die Arbeiten werden vier Jahre dauern.
Duisburg zentrale Einkaufsmeile wird für viel Geld aufgewertet. Die gute Nachricht verkündete SPD-Fraktionschef Herbert Mettler in seiner Haushaltsrede: „Die Königstraße in der Innenstadt wird in den nächsten Jahren nach und nach einen neuen Belag erhalten. Die Stolperfallen werden damit beseitigt und das Einkaufen in der Innenstadt attraktiver“.
Die Stadtplaner wollten sich auf Nachfrage nicht zu den näheren Details äußern, kündigen stattdessen für Frühjahr ein ausführliches Papier an, mit dem sich dann die Politik beschäftigen soll. Die SPD, die die gute Nachricht verkündete, verweist auf den Haushalt 2016, der kürzlich beschlossen wurde. Dort sind für die „Belagerneuerung Königstraße“ insgesamt zwei Millionen Euro vorgesehen. Bereits im kommenden Jahr soll die erste halbe Million Euro verbaut werden, die Pflastererneuerung auf Duisburgs Einkaufmeile erfolgt in mehreren Schritten und soll nach den Finanzplänen dann 2019 abgeschlossen sein.
City-Managerin Dagmar Bungardt freut sich über die Pläne. „Ich finde das toll. Das jetzige Pflaster ist ein Gräuel.“ Vor allem, dass die Erneuerung in drei Bauabschnitte gesplittet wird, hält sie für eine gute Idee. „Da kann man die ganzen großen Veranstaltungen besser planen“, so die City-Managerin, die nicht verhehlt, dass der jetzige „Flickenteppich nun wahrlich kein schönes Aushängeschild“ für die Innenstadt ist.
Aus Geldmangel: Teer oder Pflastersteine
An der Notwendigkeit des neuen Geläufs besteht kein Zweifel, auch wenn das derzeitige Pflaster gerade einmal ein Vierteljahrhundert auf dem Buckel hat. Verlegt wurde es Anfang der 1990er Jahre nach dem U-Bahn-Bau und nach einem Konzept des Braunschweiger Architektenbüros Hartmut und Ingeborg Rüdiger. Viel davon ist allerdings nicht mehr übrig, der Boden gleicht einem Flickenteppich: Zahlreiche gebrochene und lose Granitplatten machen die Königstraße an vielen Stellen zur Stolperfalle.
Hinzu kommt, dass die Granitplatten mit ihren Maßen 50 x 75 Zentimeter ein sehr ungünstiges Maß für hohe Belastungen aufweisen. Immer wieder müssen die Wirtschaftsbetriebe lose oder hochstehende Gehwegplatten ersetzen, alleine zu Jahresbeginn gab es auf den 800 Metern knapp 20 solcher Gefahrenstellen für Fußgänger.
Doch weil die ursprünglich verlegten großen Granitplatten mit 350 Euro pro Quadratmeter entsprechend teuer sind, hat die Stadt aus Geldmangel viele Stellen in der Vergangenheit einfach mit Teer oder zuletzt mit Pflastersteinen aufgefüllt. Zwar stolpert dann niemand mehr, optisch ansprechend ist das aber sicher nicht für die Visitenkarte einer Stadt.
Handlungskonzept für die Innenstadt
Die Pflasterung finanziert die Stadt laut Etatplan komplett aus Eigenmitteln. Eine Förderung für die Baumaßnahme gibt es nicht.
Auch im „Integrierten Handlungskonzept Innenstadt“ findet sich die Neupflasterung nicht wieder. Das langfristige Konzept hatte der Rat vor zwei Jahren beschlossen, es umfasst vom Land geförderte Baumaßnahmen mit einer Gesamtsumme von 20 Millionen Euro.
Dazu gehört unter anderem ein Straßenbaumkonzept, das 2016 umgesetzt werden soll: Die Bäume sollen Fußgänger von der Königstraße in die Nebenachsen leiten. 2017 soll laut Konzept der Umbau der Wegeachsen am Kuhlenwall sowie der Friedrich-Wilhelm-Straße starten.