Für 3,5 Millionen Euro entsteht in Duisburg eine neue Betriebsstätte für 60 Mitarbeiter. NRW-Wirtschaftsminister Duin hebt Bedeutung von Gas für die Energiewende hervor.
Duisburg.
In Hamborn hat sich Thyssengas für gut zehn Jahren zurückgezogen, in Neumühl wird nun neu gebaut: Für 3,5 Millionen Euro entsteht im Gewerbegebiet an der Theodor-Heuss-Straße eine neue Betriebsstätte mit rund 60 Mitarbeitern – spätere Erweiterung nicht ausgeschlossen.
Ein Bürotrakt mit 1350 Quadratmeter Nutzfläche ist bereits sichtbar fortgeschritten, daneben ist eine 800 Quadratmeter große Lagerhalle mit Werkstatt vorgesehen. Die Gesellschaft für Wirtschaftsförderung (GFW Duisburg) hatte das passgenaue Grundstück vermittelt, die Dortmunder Unternehmen Freundlieb Projektinnovationen hat als Investor das 5642 Quadratmeter große Grundstück von der Stadt gekauft. Am Freitag wurde der Grundstein gelegt, und zur Feier des Tages schaute auch NRW-Wirtschaftsminister Garrelt Duin vorbei.
Pipeline durch die Nordsee
„Die Energiewende ist nur zu gestalten mit dem Thema Erdgas“, hob er die Bedeutung des Versorgungsunternehmens hervor. Wichtig sei es aber, sich nicht von nur einem Lieferanten abhängig zu machen: „Thyssengas trägt wesentlich zur wirtschaftlichen und sicheren Energieversorgung bei, die für den Standort Nordrhein-Westfalen von herausragender Bedeutung ist.“ Zugleich werde das Land gestärkt als „wichtige Drehscheibe für den europäischen Gastransport“.
Von einer „Gasdrehscheibe“ sprach auch Thyssengas-Geschäftsführer Axel Botzenhardt. Sein Unternehmen sorgt nämlich für Gas-Nachschub aus den Niederlanden und aus Norwegen und bald auch aus Russland. Eine entsprechende Pipeline durch die Nordsee soll 2019/ 2020 in Betrieb gehen. Außerdem ist Thyssengas auch im Geschäft mit Flüssiggas, dass in den niederländischen Nordseehäfen ankommt.
Thyssengas will auf Wachstumskurs bleiben
„Ich bin froh, dass wir Thyssengas in Duisburg halten konnten“, sagte Oberbürgermeister Sören Link auf der Baustelle und erinnerte daran, dass auf dem Gelände einst der Schacht Neumühl 3000 Menschen Arbeit gegeben hat. Inzwischen seien in dem Neumühler Gewerbegebiet durch die Ansiedlung vieler unterschiedlicher Unternehmen rund 3500 Arbeitsplätze entstanden. Doch so ein Musterbeispiel von gelungenem Strukturwandel brauche viele Jahre.
Thyssengas will in den nächsten Jahren weiter auf Wachstumskurs bleiben. Geplant sind Investitionen in die Anlagen und in die Erweiterung des Transportnetzes in einem Volumen von insgesamt 320 Millionen Euro in Nordrhein-Westfalen.