Kulturpolitiker des Regionalverbandes Ruhr haben in dieser Woche einstimmig eine Resolution verabschiedet, in der sie die Arbeit der Organisation „Urbane Künste Ruhr“ mit Sitz in Gelsenkirchen kritisieren. Tenor: Die angestoßenen Projekte würden lokale Künstler und Kulturinstitutionen nicht stark genug einbinden.
Gelsenkirchen.
In einer einstimmig verabschiedeten Resolution hat der Kulturausschuss des Regionalverbandes Ruhr (RVR) in dieser Woche die Arbeit der „Urbane Künste Ruhr“ kritisiert: Die Projekte der Organisation seien zu stark auf internationale Künstler ausgerichtet, so der Vorwurf der im RVR vertretenen Kulturpolitiker.
„Internationale Ausstrahlung“
„In ihrer zukünftigen Ausrichtung muss es für die Urbane Künste Ruhr verstärkt darum gehen, mit ihren Projekten regionale Netzwerke für die Entwicklung und Umsetzung regionaler Kooperationsprojekte von überregionaler und internationaler Ausstrahlung zu schaffen“, heißt es in der Resolution.
Dabei sollen sowohl die freie Kulturszene im Ruhrgebiet als auch etablierte Kulturinstitute und regionale Hochschulen mit einbezogen werden. Als Paradebeispiel für ein nachhaltiges Netzwerk wird der gemeinsame Auftritt der RuhrKunstMuseen genannt, bei dem es gelungen sei, durch gezielte Vernetzung Synergien zu schaffen.
„Genau dieser Aufbau von Netzwerken und Strukturen, bei denen die Kulturinstitute und bedeutenden Kulturakteure der Region miteinander kooperieren, ist unsere zentrale Erwartung und Forderung“, betont der RVR-Kulturausschuss. „Stärker als bisher müssen die Urbanen Künste zukünftig darauf achten, dass die angestoßenen Projekte in den entsprechenden Städten auch kulturpolitisch verankert sind und dass es gelingt, eine nachhaltige Strukturbildung anzustoßen.“
Unter dem Dach der Kultur Ruhr
Die Organisation Urbane Künste Ruhr mit Sitz in Gelsenkirchen wurde vor knapp zwei Jahren unter dem Dach der Kultur Ruhr GmbH gegründet, um sich der „Kunst im Urbanen Raum“ zu widmen.
Das NRW-Kulturministerium und der Regionalverband Ruhr unterstützen die Dachorganisation mit jeweils 2,4 Mio Euro pro Jahr, möchten im Gegenzug aber auch bestimmte Ziele verfolgt wissen.
Katja Aßmann, die Künstlerische Leiterin bei Urbane Künste Ruhr, wollte zu den Vorwürfen auf Anfrage der Funke-Mediengruppe keine Stellung nehmen.
Bezeichnend ist indes, dass
Man nehme: Kontroverse
die Internetseite der UKR bei „Über uns“ folgendes Rezept schreibt: „Man nehme: 1.) Eine Kulturmetropole, 2.) Projekte, 3.) Künstler und 4.) Kontroverse! et voilá: Urbane Künste Ruhr“.
Die Kontroverse könnte sich allerdings schon bald wieder in Luft auflösen – denn: „mit dem kürzlich veröffentlichten Programm für 2014 sind die Urbane Künste Ruhr auf einem guten Weg hin zu mehr lokalen Aktivitäten“, betont RVR-Sprecher Jens Hapke gegenüber der Funke-Mediengruppe.