Die Kommunalaufsicht, so heißt es gestern in der Mitteilung der Bezirksregierung, sieht davon ab, gegen die Steag-Übernahme durch die Ruhr-Stadtwerke Bedenken zu erheben. Im Klartext: Bedenken hat man wohl, erhebt sie nur nicht. Klingt ziemlich nach einem entschiedenen Jein zu einem Geschäft, das nicht nur der Opposition im Landtag sauer aufgestoßen ist.
Dem aus Sicht der Stadtwerke positiven Bescheid ist jedenfalls Zeile für Zeile anzumerken, wie schwer sich das Land mit einer Entscheidung getan hat, die nach unwidersprochenen Informationen dieser Zeitung eigentlich schon im Sommer fallen sollte. Dass sich Stadtwerke hoch verschuldeter Kommunen selbst hoch verschulden, um in Zeiten der Energiewende einen ausgewiesenen Kohleverstromer zu übernehmen und dabei noch auf grünes Licht aus Düsseldorf pfeifen, dürfte auch wohlmeinenden Zeitgenossen abenteuerlich erscheinen. Noch ist Steag eine Ertragsperle im Bauchladen der Stadt-Töchter. Hoffen wir, dass es so bleibt. Denn sollte die Sache eines Tages schief gehen, begleicht die Zeche am Ende wer? Jawohl, der Steuerzahler.