Düsseldorf.
Das Verkehrsnetz in NRW wird aus Sicht der Wirtschaft seit Jahren auf „Verschleiß gefahren“. Schlaglöcher, Brückenschäden, Tempo-Limits und Staus führten täglich vor Augen, wie es um die Verkehrsinfrastruktur steht, klagte eine breite Allianz der Wirtschaftsverbände in Düsseldorf. Die Wirtschaft sieht die Wettbewerbsfähigkeit der Unternehmen in NRW gefährdet. Joachim Brendel, Verkehrsexperte der Industrie- und Handelskammern NRW, beklagte, dass die Verkehrsinfrastruktur unübersehbare Risse bekommen habe. Für die nächsten 10 Jahre rechnen Fachleute mit Sanierungskosten von 3,5 Milliarden Euro allein für die Brückensanierungen in NRW.
In einem Positionspapier macht die NRW-Wirtschaft Druck auf die Politik. Das „Stau-Elend“, Straßensperrungen und Nutzungseinschränkungen kosteten die Unternehmen jährlich viele Millionen Euro. Die Unternehmensverbände kritisieren, dass NRW seit Jahrzehnten bei Bundesmitteln im Verkehrssektor unterfinanziert ist.
„Komplette Maut ins Straßennetz“
Für die Handwerksbetriebe sind die Straßen „Schlagadern“, die die Wirtschaft am Laufen halten. Wenn Fachkräfte in kilometerlangen Staus aufgehalten würden, sinke deren Produktivität. Die Bauindustrie kritisierte, dass trotz der gravierenden Schäden im Straßennetz der Einzelplan Bauen, Wohnen und Verkehr mit minus 15,5 Prozent die größten Abstriche im NRW-Haushalt hinnehmen muss. „Hier wird der Bauhaushalt als finanzieller Steinbruch missbraucht“, mahnte Hauptgeschäftsführerin Beate Wiemann.
Zur Finanzierung der Verkehrsin-frastruktur schlagen die Wirtschaftsverbände vor, alle Mautgebühren ins Straßennetz zu investieren.