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ProSieben trifft Ex-IS-Kämpfer aus Dortmund – seine Pläne für eine Rückkehr nach Deutschland machen fassungslos: „Blanker Hohn“

ProSieben trifft Ex-IS-Kämpfer aus Dortmund – seine Pläne für eine Rückkehr nach Deutschland machen fassungslos: „Blanker Hohn“

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Die Aussagen eines Ex-IS-Mitgliedes sorgen in der ProSieben-Reportage „Das Erbe des Dschihad – Was tun mit Deutschlands IS-Terroristen?“ für Entsetzen. (Symbolbild) Foto: IMAGO / Pacific Press Agency, IMAGO / imagebroker

Für seine neue ProSieben-Reportage „Das Erbe des Dschihad – Was tun mit Deutschlands IS-Terroristen?“ ist Thilo Mischke erneut nach Syrien gereist. Dort hat er mit einigen ehemaligen IS-Kämpfern gesprochen. Unter ihnen befand sich auch Lucas, ein junger Mann aus Dortmund, der inzwischen in Syrien in einer Haftanstalt sitzt.

Im Gespräch mit dem ProSieben-Reporter zeigte sich Lucas allerdings nicht gerade reumütig. Stattdessen schwärmte er von einer Rückkehr nach Deutschland, wo er sein Leben ganz neu beginnen wolle. Worte, die Menschenrechtsaktivistin Düzen Tekkal fassungslos machen.

ProSieben-Reporter trifft ehemaliges IS-Mitglied – „Würde mich als unschuldig betrachten“

Was in „Das Erbe des Dschihad – Was tun mit Deutschlands IS-Terroristen?“ gezeigt wird, hat es in sich. „Ich habe nach deutschem Recht eine Straftat begangen, […] aber ich würde mich als unschuldig betrachten, weil die Absicht, die mich nach Syrien gebracht hat, keine falsche war“, erklärt Lucas, der mit 19 Jahren nach Syrien geflogen ist, um sich dort dem Islamischen Staat anzuschließen, in der Sendung. Auf Nachfrage von ProSieben-Reporter Thilo Mischke gibt Lucas an, nie eine Person getötet oder gefoltert zu haben.

Als der Dortmunder erfahren habe, hinter welchen Verbrechen der IS steckte, habe Lucas sich sofort von der Gruppe distanziert. Bis zu diesem Zeitpunkt war er jedoch Teil der Terrormiliz, unterstützte ihr System.

Und dafür sollte der 26-Jährige auch zur Rechenschaft gezogen werden, wie Menschenrechtsaktivistin Düzen Tekkal findet: „Es scheint so zu sein, dass ein Genozid stattgefunden hat ohne Täterbeteiligung. Wie soll das gehen? […] Das ist ein ganzes System und jeder bezeichnet sich als kleines Rädchen, aber viele kleine Räder machen die Maschinerie. Und das war der Islamische Staat.“

ProSieben-Reportage schockiert – „Wen das nicht wütend macht, den möchte ich mal sehen“

Lucas gesteht im Interview, dass er nicht nur aus religiöser Überzeugung nach Syrien geflogen ist, sondern auch aus „Abenteuerlust“. Ein herber Schlag ins Gesicht für all diejenigen, die durch die Verbrechen des Islamischen Staates Angehörige verloren haben.

In Deutschland drohen ihm aufgrund seiner Mitgliedschaft in einer terroristischen Vereinigung bis zu 10 Jahre Haft. Dennoch erzählt er im Gespräch mit Thilo Mischke, dass er von einer rosigen Zukunft in Deutschland träume. Er wolle in seine Heimat zurückkehren, sein Abitur vollenden und dann Sport studieren. Ein neues Leben beginnen.

„Was soll ich einer IS-Überlebenden antworten, die 44 Familienangehörige verloren hat, die keine zweite Chance mehr haben? Für die sind diese Aussagen blanker Hohn“, beteuert Düzen Tekkal in der ProSieben-Reportage. „Wen das nicht wütend macht, den möchte ich mal sehen. Trotzdem glaube ich gleichzeitig, dass das nicht das Gefühl sein darf, das überwiegt“, so die Menschenrechtsaktivistin, die für deutsche IS-Mitglieder ein Gerichtsverfahren in Deutschland fordert.

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Auch Thilo Mischke betont am Ende der Reportage: „Die Radikalisierung dieser Menschen nahm ihren Anfang auch in deutschen Fußgängerzonen. Wir können die Opfer ihrer Taten nicht damit allein lassen. Sie verdienen Gerechtigkeit und wir sind es ihnen schuldig, bei der Aufarbeitung der Verbrechen zu helfen statt wegzuschauen.“

Die ganze Reportage „Das Erbe des Dschihad – Was tun mit Deutschlands IS-Terroristen?“ siehst du am Montag, den 8. November, um 20.15 Uhr bei ProSieben.

In seiner vorherigen ProSieben-Produktion widmete sich Thilo Mischke den Themen Hass und öffentliche Hetze im Kontext der Corona-Pandemie. Welch erschreckende Details dabei ans Licht kamen, erfährst du hier.