Vitali Klitschko wendet sich mit bedrücktem Blick zur Kamera, dann findet er klare Worte. Kiews Bürgermeister gab dem ARD-Morgenmagazin ein Interview, das am Donnerstagnachmittag aufgezeichnet und am Freitag ausgestrahlt wurde. Darin fordert Vitali Klitschko Deutschland dazu auf, im Krieg gegen Russland weiter eng an der Seite der Ukraine zu stehen.
Auch sein Bruder Wladimir Klitschko sprach mit ARD-Moderator Til Nassif im Morgenmagazin und erklärte, dass er sich „auf das Schlimmste“ einstelle.
ARD-Morgenmagazin: Kiews Bürgermeister Vitali Klitschko sendet Hilferuf
„Bleiben Sie bitte mit uns, weil wir kämpfen auch für deutsche Werte“, sagte Kiews Bürgermeister Vitali Klitschko. Grund für den Krieg sei, dass die Ukraine ein Teil der europäischen Familie sein wolle.
Die aktuelle Herausforderung in Kiew sei gerade vor allem die Versorgung der Bürger mit Wärme, Elektrizität und Wasser, erklärte Klitschko weiter. Die Logistik sei zusammengebrochen. Zugleich gebe es Anschläge und russische Scharfschützen in der Stadt. „Ein Horror“, sagte Klitschko. Er habe nie gedacht, dass so etwas in seiner Stadt passieren könne.
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Ukraine und Russland im Vergleich:
- Die Ukraine hat rund 41,8 Millionen Einwohner und eine Fläche von 576.800 Quadratkilometern (jeweils abzüglich der von Russland annektierten Krim)
- Mit einem Bruttoinlandsprodukt von 155 Milliarden US-Dollar lag die Ukraine im Jahr 2020 auf Platz 58 der Welt
- Die Russische Föderation hat eine Bevölkerungszahl von rund 146,8 Millionen sowie eine Fläche von 17.102.344 Quadratkilometern (jeweils mit der annektierten Krim)
- Das Bruttoinlandsprodukt lag im Jahr 2019 bei 1.702 Milliarden US-Dollar und damit auf dem weltweit elften Platz
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ARD: Wladimir Klitscko mit ernsten Worten – „Man stellt sich auf das Schlimmste ein“
Sein Bruder Wladimir Klitschko berichtete im ARD-Interview, dass die Nächte besonders schlimm seien. „Der Krieg herrscht meistens in der Nacht“, sagte er. „Die Bilder vom Krieg sind schrecklich. Wir sind in Europa, es ist von Deutschland nicht weit entfernt. Man denkt, es ist irgendwo weit weg… nein, genau hier. Wladimir Klitschko wies obendrein darauf hin, wie nah Kiew an Deutschland liege. „Hier ist das Champions-League-Finale (2018) gewesen, wo viele Deutsche auch dabei waren.“ Klitschko: „Man stellt sich auf das Schlimmste ein.“
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Für ihn seien jetzt die anderen gefragt: Die Welt müsse zusammenrücken und die Zusammenarbeit mit Russland stoppen, sonst werde es der Ukraine sehr schlecht ergehen. (jhe mit dpa)