Kaum ein Spiel sorgte in dieser Saison für so viel Wirbel. Borussia Dortmund unterlag in der Hinrunde gegen den FC Bayern München mit 2:3. Einige BVB-Stars kritisierten manche Entscheidungen von Schiedsrichter Felix Zwayer scharf. Allen voran Jude Bellingham.
Die deutlichen Aussagen von BVB-Profi Bellingham lösten eine heftige Welle aus. Zwayer wünschte sich damals ein klärendes Gespräch, doch dazu ist es wohl nie gekommen.
Borussia Dortmund: Zwayer und BVB-Bosse einig – „Wir belassen es dabei“
Am Samstag (2. März) begrüßte Moderatorin Dunya Hayali Schiedsrichter Felix Zwayer im „Aktuellen Sportstudio“ beim ZDF. Dabei wurde der Schiri auch auf das umstrittene Topspiel zwischen Borussia Dortmund und Bayern München angesprochen.
Laut eigenen Aussagen habe es zwischen ihm und den BVB-Bossen eine klärende Aussprache gegeben: „Die Themen sind zwischen den Verantwortlichen besprochen, also zwischen mir und den Vereinsverantwortlichen von Borussia Dortmund. Wir haben die Thematik abschließend geklärt für uns alle und haben gesagt, wir belassen es dabei. Das ist der Weg. Grundsätzlich habe ich noch nie ein Problem mit Borussia Dortmund gehabt.“
Die Konsequenz daraus: Zwayer wird voraussichtlich nie wieder ein BVB-Spiel pfeifen. Bereits nach dem Spiel hatte der 40-Jährige erklärt, dass er bis auf Weiteres kein Spiel mehr leiten werde – vor allem auch aus Selbstschutz.
Borussia Dortmund: Heftige Folgen nach Bellingham-Kritik
Nach der Partie bekam Zwayer und seine Familie Morddrohungen, er nahm sich eine Auszeit und holte sich psychologische Hilfe. Dazu trugen auch Aussagen von Jude Bellingham bei. Der Youngster sagte nach mehreren kontroversen Elfmeter-Entscheidungen im Anschluss an das Spiel: „Sie können sich viele andere Entscheidungen in diesem Spiel anschauen. Was erwarten Sie, wenn Sie einem Schiedsrichter, der schon einmal in Spielmanipulationen verwickelt war, das größte Spiel in Deutschland übertragen?“
Dabei spielte er auf den Manipulationsskandal um Robert Hoyzer 2005 an. Der Engländer musste für seine Aussagen 40.000 Euro Strafe zahlen. Zwayer hätte im Nachhinein gerne das Gespräch mit dem 18-Jährigen gesucht, doch dazu soll es nie gekommen sein.
Borussia Dortmund: Zwayer wartet immer noch auf Aussprache mit Bellingham
„Ich hätte einfach gerne mit ihm darüber gesprochen“, sagte Zwayer im ZDF-Sportstudio. „Was danach passiert ist, wurde durch eine Aussage eines sehr jungen Fußballspielers ausgelöst. Ich hätte gerne verstanden, warum er das macht und wo das herkommt. Ich glaube nicht, dass er zu den Vorgängen von 2004 eine ganz enge eigene Beziehung hat. Deswegen wollte ich gerne mit ihm sprechen“, erklärte der Referee. Seine Unschuld betonte er erneut.
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Gleichzeitig rechtfertigte er seine Entscheidung, mit der „Bild“ über die Gesprächsangebote von seiner Seite an die Öffentlichkeit getreten zu sein: „Die Vorgehensweise war aus meiner Sicht zu dem Zeitpunkt richtig. Ich hatte eine ganz starke Absicht und wollte das in der Öffentlichkeit platzieren. Dass es so angekommen ist, wie es angekommen ist, war nicht meine Absicht.“
Und weiter: „Nichtsdestotrotz habe ich das auch im persönlichen Gespräch danach eingeräumt, dass das nicht glücklich war. Trotzdem habe ich nach wie vor ein großes Interesse, in den Dialog zu treten.“ (cg)