Wer im Moment tanken will, braucht Nerven aus Stahl. Kein Wunder, die Spritpreise sind ordentlich in die Höhe geschnellt. Aber es gibt eine gute Nachricht für Autofahrer: Kraftstoff soll wieder günstiger werden! Doch ein weiteres Fiasko droht trotzdem…
Stichtag ist der 1. Juni. Ab dann soll für drei Monate die Energiesteuer auf Benzin und Diesel verringert werden. Dann gehen die Spritpreise auch endlich wieder nach unten! Doch die Vorfreude darüber könnte zu früh kommen, der Bundesverband Freie Tankstellen warnt.
Spritpreise: Nächste Katastrophe für Autopendler droht
In einem Interview mit der „Wirtschaftswoche“ sagt Duraid El Obeid, Vorsitzender des Bundesverbands Freie Tankstellen: Es werden heftige Preisausschläge erwartet – und Probleme am 1. Juni!
Wenn dann die Bundesregierung den Tankrabatt einführe, werde es für Kunden billiger. Was sich eigentlich gut anhört, bringt die nächsten Probleme mit sich: „Die Leute werden daher Ende Mai darauf verzichten, ihre Autos voll zu tanken, sie kommen dann am 1. Juni. In dieser Zeit brauchen alle Tankstellen noch mehr Kraftstoff. Der Run auf die Tankstellen wird historisch“, erklärt El Obeid.
Spritpreise: Ansturm auf Tankstellen am 1. Juni erwartet
Durch den Run werde es vor allem für Kleinunternehmer problematisch. Diese sichern das Mineralöl meistens nicht über Jahresverträge, sondern kaufen Diesel und Benzin über die Spotmärkte – und das sei zunehmend schwerer geworden.
Die Spotmärkte seien vor gut zwei Monaten geschlossen worden. „Jetzt beziehen sie Mineralöl von Händlern oder direkt von Mineralölkonzernen. Aber ohne Einkaufsmacht sind sie darauf angewiesen, was sie am Markt bekommen können. Die Einkaufspreise sind hoch, die Banken fordern für Kredite zur Vorfinanzierung mehr Sicherheiten. Das könnte die Tankstellenbetreiber doch sehr unter Druck setzen“, so der Experte.
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Spritpreise in Deutschland:
- Erhebliche Anteile an der Zusammensetzung des Spritpreises haben die Mehrwertsteuer, die Energiesteuer (Mineralölsteuer) sowie der neue CO2-Preis
- der macht bei Superbenzin etwa 6,6 Cent je Liter aus, bei Diesel 7,9 Cent
- Das bisher teuerste Tankjahr war laut ADAC 2012. Damals schlug E10 im Durchschnitt des Monats September mit 1,671 Euro je Liter zu Buche, Diesel mit 1,524 Euro
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Spritpreise werden laut des Experten wieder steigen
So sei es möglich, dass sie vorübergehend entweder nicht ausreichend oder nicht rechtzeitig Mineralöl einkaufen können. „Ob sie dann gar kein Benzin oder Diesel mehr anbieten können? Das weiß man nicht. Sie würden dann sicher die Preise anheben. Leerstände werden aber meines Erachtens nicht nur freie Tankstellen treffen“, ist sich El Obeid sicher.
Es sei also davon auszugehen, dass die Preise insgesamt wieder ansteigen! Allein die Logistikkosten würden die Mineralöl-Preise wieder in die Höhe treiben. „Wenn die Kraftstoffe künftig via Tankwagen von weiter her angeliefert werden müssen, dann wird sich das natürlich im Preis niederschlagen“, sagt der Experte gegenüber der „Wirtschaftswoche“.
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