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Markus Lanz nervt Grünen-Politikerin mit Fragen nach Kollege: „Dann laden Sie ihn doch ein“

Markus Lanz nervt Grünen-Politikerin mit Fragen nach Kollege: „Dann laden Sie ihn doch ein“

Markus Lanz vom 12. Februar 2019 - ZDFmediathek_2019-02-13_08-42-03.png
Annalena Baerbock, Parteivorsitzende der Grünen, war am Dienstag bei Markus Lanz zu Gast. Foto: ZDF Screenshot

Annalena Baerbock, die weibliche Spitze des Parteivorsitzes der Partei „Die Grünen“, war am Dienstag zu Gast bei Markus Lanz im ZDF. „Noch nie waren die Grünen erfolgreicher“ führt Lanz die Wahl-Potsdamerin für die Zuschauer ein. Doch Markus Lanz bleibt in seiner gewohnten Interview-Manier. In der Grätsche zwischen privaten und politischen Fragen stellt er wieder eine ganz bestimmte Frage.

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Doch zu Beginn will er sich nach Partei-Kollege Robert Habeck erkundigen. „Zunächst erst einmal eine private Frage: Wie sehr genießen Sie es, dass Sie jetzt im Fokus stehen, nach dem Social Media-Aus von Robert Habeck?“, will Markus Lanz wissen.

Der Bundesvorsitzende der Grünen hatte sich von Facebook, Twitter und Co. zurückgezogen, nachdem er dort Anfang des Jahres einen Shitstorm erntete. Bei Twitter hatte er vor der Landtagswahl in Thüringen im Herbst dieses Jahres sein Video veröffentlicht, indem er sagte: „Wir versuchen, alles zu machen, damit Thüringen ein offenes, freies, liberales, demokratisches Land wird, ein ökologisches Land.“ Das sorgte für mächtig Aufsehen. >>>hier mehr dazu lesen

Baerbocks einfache Antwort: „Naja, bei Twitter ist man selten allein. Ich fühle mich nicht einsam.“ Sie habe Habeck zuletzt am Montag bei der Bundesvorstandssitzung gesehen, ein gemeinsames Büro hätten sie nicht. „Man denkt ja immer, wir verbringen die Tage und Nächte miteinander. Doch das ist nicht so.“ „Die Nächte?“, hakt Lanz nach. „Passen Sie auf. Sie sind eine verheiratete Frau. Das ist gefährlich, was sie hier sagen“, lacht er in Lanz-Manier.

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Auch bei anderen Fragen kann es der Moderator nicht lassen und stichelt immer in Richtung des Grünen-Kollegen. „Wie sehr nervt es sie, dass nur Robert Habeck ständig gefragt wird, ob er Kanzler werden könnte?“ „Wenn sie mit Robert Habeck reden wollen, dann laden Sie ihn doch ein“, lautete Baerbocks schnippische Antwort. „Ja, den Unterton habe ich vorhin schon gehört“, meint Lanz und grinst.

„Kanzlerschaft ist jetzt echt nichts, was auf meiner Agenda steht“

Markus Lanz wiederholt die Frage aber noch einmal: „Ich habe gefragt, ob es sie nervt, dass Robert Habeck immer mit einer möglichen Kanzlerkandidatur in Verbindung gebracht wird und sie nicht“ und schiebt noch hinterher: „Und dabei sind sie ja vollkommen gleichberechtigt.“ „Ja aber, pff…äh…Kanzlerschaft ist jetzt echt nichts, was auf meiner Agenda steht oder auf Roberts Agenda steht.“ Sie seien seit einem Jahr Parteivorsitzende, es liefe echt gut für die Partei. Doch sie müsse vorausschauen.

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Auch wenn die Grünen mit derzeitigen Umfragewerten von 18,5 Prozent als zweitstärkste Kraft hinter der CDU liegen, werde die Wahl in Ostdeutschalnd härter. Hier haben die Grünen in den Umfragewerten von November zwar immerhin 12 Prozent, liegen damit aber hinter den Linken (22 Prozent) und der AfD mit derselben Prozentzahl sowie der führenden CDU (23 Prozent). Gleichauf liegen sie derzeit mit der SPD, die ebenfalls 12 Prozent erreichte.

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„Aber als Kanzler könnte man da doch auch richtig was gestalten“, bohrt Lanz weiter nach. „Oder als Kanzlerin. Das liegt schon an der Sprache“, mahnt Baerbock und hebt den Zeigefinger. „Sehen Sie, da habe ich Sie jetzt erwischt. Also könnten sie es sich doch vorstellen“. „NEIN“, fällt ihm die 38-jährige gebürtige Hannoveranerin ins Wort. „Ich bin Parteivorsitzende“- Wieder weist sie auf die Landtagswahlswahl hin. „Entschuldigen Sie, sie sind zweitstärkste Kraft in diesem Land“, beharrt Lanz. Selbst die SPD habe einen Kanzlerkandidaten. Weiterhin lächelt Baerbock, sagt dazu aber nichts mehr. Es folgt ein Themenwechsel.

Doch ganz konkret Ja-Sagen kann Annalena Baerbock auch: „Kurze Zwischenfrage: Sind Sie fürs Tempolimit?“, fragt Lanz später in der Sendung. „Ja“, sagt die 38-Jährige und nickt bestimmt. Sie fährt übrigens einen VW Diesel. Das verriet sie auch noch. Alte Autos sollten bis zum Ende gefahren werden. Von einer Abwrackprämie halte sie nichts.