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Familie in Niedersachsen gibt Gepard weg

Familie in Niedersachsen gibt Gepard weg

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Foto: AP

Kirchweyhe. Nach anderthalb Jahren mit einem Geparden im Haus hat Halter Heiko von Glovcewski das Raubtier auf Druck der Behörden weggegeben. Raubkatze «Rhani» ist jetzt bei einem befreundeten Züchter in Sachsen-Anhalt.

Nach anderthalb Jahren mit einem Geparden im Haus hat Halter Heiko von Glovcewski das Raubtier auf Druck der Behörden weggegeben. Raubkatze «Rhani» ist jetzt bei einem befreundeten Züchter in Sachsen-Anhalt. «Das Tier ist gut untergebracht», sagte der Tierhalter am Mittwoch der Nachrichtenagentur AP. Der Landkreises Diepholz hatte von Glovcewski eine Frist bis Mittwoch gesetzt, um das Tier aus dem Wohnhaus der vierköpfigen Familie im niedersächsischen Kirchweyhe zu entfernen.

«Rhani» wurde von der Familie großgezogen und lebte anderthalb Jahre in einem 1.400 Quadratmeter großen Gehege im Garten und nachts im Wohnhaus des Züchters und Tierliebhabers. Ein Urteil des niedersächsischen Verwaltungsgerichts in Hannover hatte aber bestätigt, dass das Baurecht die Haltung des Raubtiers in einer Wohnsiedlung nicht erlaubt. Für den Landkreis sei der Sachverhalt nun erledigt, sagte Heinz-Jürgen Greszik, Leiter des Kreisveterinäramts Diepholz.

Nie Beschwerden der Nachbarn

Geparden gehören zu den bedrohten Tierarten. Gemeinsam mit anderen privaten Züchtern beteiligte sich von Glovcewski nach eigenen Worten an einem Arterhaltungszuchtprogramm. Aus diesem Grund habe er das Tier 2007 aus einem privaten Zoo in Paderborn übernommen und mit der Flasche aufgezogen.

Die Bindung zum Tier zu halten sei kein Selbstzweck, hatte sich der 53-jährige kaufmännische Angestellte früher gerechtfertigt: «Wir haben die Katze nicht zum Kuscheln. Sie wird auch nicht vermenschlicht. Die Vertrautheit hat den Zweck, mit dem Tier umgehen zu können.» Das Tier habe ein Halsband getragen und sei an der Leine geführt worden, wenn es sein Gehege in Richtung Wohnhaus verlassen habe.

Die Gepardin «Rhani» ist so groß wie ein Schäferhund, wiegt 35 Kilogramm und frisst 1,5 bis 2 Kilo Fleisch am Tag. Tagsüber war das Tier im Gehege mit Kratzbaum, Auslauf und Versteck untergebracht, abends wurde es ins Haus geholt. Beschwerden von Nachbarn in dem Ort bei Bremen habe es nie gegeben, betonte von Glovcewski. Tierschutzverbände sehen die private Haltung von Raubtieren allerdings kritisch. (ap)

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