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Langsam kommt das Lächeln zurück

Langsam kommt das Lächeln zurück

Doha. 

Am Tag nach dem bitteren Ende des Traums vom Halbfinale schworen sich die deutschen Handballer bei der WM in Katar auf ihr Ziel Olympia 2016 ein. „Das Weltmeisterschafts-Final-Four haben wir nicht erreicht. Jetzt haben wir das Olympia-Final-Four vor uns“, sagte Bob Hanning, Vizepräsident Leistungssport im Deutschen Handballbund (DHB), im Teamhotel.

Drei aus vier, so lautet die Formel für Olympia. In der Platzierungsrunde der Viertelfinal-Verlierer um die Ränge fünf bis acht werden drei Teilnehmer für die Qualifikations-Turniere im kommenden Frühjahr ausgespielt. Auftakt zur Endrunde ist für die deutsche Mannschaft an diesem Freitag (14 Uhr /Sky) Kroatien.

„Von dem Halbfinale haben wir alle geträumt. Wenn man als Gruppensieger durchkommt und im Achtelfinale Ägypten dominiert, kommt man schon aus einer gewissen Fallhöhe“, meinte Hanning. Dennoch zog er ein positives Zwischenfazit: „Wir haben eine tolle Mannschaft, die es geschafft hat, Deutschland wieder für den Handball zu begeistern.“

Die Mitglieder der „tollen Mannschaft“ liefen am Tag nach dem niederschmetternden 24:26 gegen Gastgeber Katar mit kleinen Augen durchs Hotel. Für die meisten war die Nacht kurz, weil ans Einschlafen nicht zu denken war. „Ich glaube, um 5.30 Uhr war ich immer noch wach“, sagte Torhüter Silvio Heinevetter. Nicht anders erging es Uwe Gensheimer. „Gut geschlafen habe ich nicht. Ich habe mir noch viele Gedanken über das Spiel gemacht“, berichtete der Kapitän.

Sigurdsson macht sich Sorgen

Der niederlagen-erfahrene Michael Kraus, der schon die bitteren Pleiten im Halbfinale und dem Spiel um Platz drei bei der EM 2008 in Norwegen miterlebt hatte, behalf sich mit Binsenweisheiten. „Niederlagen gehören zum Spiel dazu. Wir müssen das jetzt aus unseren Köpfen verbannen. Jetzt werden wir den Frust mit Handball bewältigen. Dann ist mir vor Kroatien nicht bange“, sagte er.

Sorgen aber macht sich Bundestrainer Dagur Sigurdsson um Steffen Weinhold. Der Rückraumspieler hatte sich gegen Katar bereits in der 17. Minute einen Zerrung der Adduktoren im rechten Oberschenkel zugezogen und droht, für gegen Kroatien auszufallen. „Normalerweise dauert eine Zerrung etwas länger. Ich werde natürlich alles versuchen, um für die Mannschaft da zu sein“, sagte Weinhold. Er werde von den Physiotherapeuten intensiv behandelt, meinte der Bundestrainer. „Er hat jetzt ein paar Stunden zum Regenerieren“, sagte der Isländer.

Unterdessen wurde bekannt, dass die Freundinnen der Handball-Nationalspieler Uwe Gensheimer und Patrick Groetzki sowie die Frau von Michael Kraus das WM-Viertelfinale des DHB-Teams nur unter größten Mühen live erleben konnten. Sandra Laukemann, Jenny Kempf und Isabel Kraus war am Mittwoch zunächst der Zugang zur Halle in Doha verweigert worden, obwohl sie Karten hatten. „Das waren katastrophale Zustände. Wir waren nicht die einzigen. Da waren noch rund 50 andere deutsche Fans draußen, die nicht reinkamen“, erzählte Sandra Laukemann am Donnerstag. Nur mit viel Glück kamen sie in den Innenraum, hier wiederum waren ihre Plätze von Angehörigen der katarischen Armee belegt. Also kämpften sie sich zum deutschen Fanblock durch. „Dort haben wir uns dann auf die Treppe gesetzt, einen Sitzplatz hatten wir nicht“, meinte Isabel Kraus. Entmutigt hat die drei Frauen das Erlebnis aber nicht: Auch in den kommenden beiden Platzierungsspielen werden sie ihren Männern wieder in der Halle die Daumen drücken.