Mülheim.
In sozialen Brennpunkten in NRW, in denen die Corona-Zahlen immens in die Höhe geschnellt sind, haben Kommunen jetzt das Zepter in die Hand genommen und verstärkt in Stadtteilen mit steigenden Inzidenzen angefangen mehr zu impfen. Auch Mülheim ist davon betroffen.
Die Revierstadt hatte als erste im Ruhrgebiet Ausgangssperren schon Mitte April verhängt und zuletzt mit Inzidenzen jenseits von 300 zu kämpfen gehabt. Besonders der sozial schwächere Stadtteil Altstadt II. in Mülheim ist betroffen.
Mülheim: Hohe Inzidenzen in der Altstadt – weitere Sonder-Impfaktionen
Dort hat die Stadt nun angekündigt, dass es weitere Sonder-Impfaktionen geben wird. Zwei weitere Praxen in der Altstadt werden sogenannte „Schwerpunktpraxen“, die vom 13. bis zum 15. Mai im Mülheimer Zentrum dem Coronavirus den Kampf ansagen und Menschen den Impfstoff verabreichen werden.
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1000 Impftermine können insgesamt vergeben werden, teilte die Stadt bei Facebook mit – 500 je Praxis. Das Interesse an einer Impfung scheint bei den Bürgern sehr hoch zu sein. Viele sind jedoch verunsichert und hatten viele Fragen an die Kommune. Wer darf sich denn jetzt genau dort impfen lassen?
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Sonder-Impfaktion in diesen Praxen:
- Urologische Facharztpraxis Dr. Horst Godo, Kaiserstr. 65 (14. und 15. Mai)
- –> Anmeldung per Mail an: godo.impfen@gmail.com
- Kinderarztpraxis Dr. Ulrike Breckling, Delle 46 (13. und 14. Mai)
- –> Anmeldung per Mail an: praxis-breckling@web.de
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Eine Anwohnerin fragt: „Sind die Inzidenzzahlen in der Altstadt I und Altstadt II aktuell so hoch, dass alle in diesem Gebiet zu den „Impfberechtigten“ zählen und sich Impfen lassen können? Ist das so zu verstehen?“ Doch da muss die Stadt klar widersprechen: „Impfwillige aus der Altstadt können sich dort gemäß der aktuellen Impfreihenfolge impfen lassen.“ Also nicht einfach jeder. Das Impfen soll nur schneller vonstatten gehen. Wer genau sich jetzt in Prio 3 schon impfen lassen kann, das erfährst du hier >>>
Eine andere Frau wohnt in Essen und möchte sich auch in der Mülheimer Altstadt nun impfen lassen. Doch auch hier gilt: Impfwillige aus der Altstadt, die in dem Gebiet der Postleitzahl 45468 wohnen, können sich dort gemäß der aktuellen Impfreihenfolge impfen lassen. Alle anderen nicht.
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Einige Mülheimer, die unter diesem Beitrag kommentierten, würden sich gerne mit Astrazeneca impfen lassen, denn bei dem schwedisch-britischen Impfstoff ist die Priorisierung nun aufgehoben worden. Hierzu erklärt die Stadt, dass bei allen Hausärzten, die die Impfungen anbieten, jeder einen Termin machen kann, der die Impfung freiwillig bekommen möchte. Und ab Juni soll die Impfreihenfolge ja sowieso fallen. Bleibt zu hoffen, dass die Inzidenzen bis dahin mit den Sonderaktionen in sozialen Brennpunkten sinken. (js)